US-Markt im Wandel: Was die jüngsten Daten für Investoren bedeuten

La Française Systematic Asset Management | 06.09.2024 09:10 Uhr
Olivier Sayac, Head of Traditional Fixed Income, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française Systematic AM
Olivier Sayac, Head of Traditional Fixed Income, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française Systematic AM

Die Sommermonate sind gewöhnlich durch eine gewisse Ruhe gekennzeichnet: Die Handelsvolumina gehen zurück, die Volatilität nimmt ab, die Marktteilnehmer nehmen eine Auszeit. Dieser Trend dürfte im Sommer 2024 jedoch nicht so ausgeprägt gewesen sein.

Die Bank of Japan (BOJ) überraschte den Markt mit einer geldpolitischen Straffung. Obwohl die Anhebung der Leitzinsen um 15 Basispunkte (bps) auf 0,25% mittelfristig erwartet wurde, ging sie mit einer schrittweisen Drosselung des Tempos der Staatsanleihekäufe durch die BOJ einher (Halbierung auf 3.000 Mrd. JPY bis zum ersten Quartal 2026, von fast 6.000 Mrd. JPY im Jahr 2024).

Warum ist das so bedeutsam? In den letzten Monaten erlebte Japan eine galoppierende Inflation und einen schwachen Yen, was das Land zu einem perfekten Carry-Trade-Land macht. Investoren leihen sich eine Währung aus einem Land mit niedrigen Renditen, wie z. B. Japan, verkaufen diese Währung, um US-Dollar zu kaufen und sie in Vermögenswerte wie US-Aktien oder Treasuries zu investieren. Ziel ist es, von der Zinsdifferenz zwischen einem günstigen Kredit und einem attraktiveren Investment zu profitieren. Als die Zinsen stiegen, wertete der Yen auf, sodass diese Arbitrage weit weniger rentabel war und sogar zu Verlusten führte. Investoren mussten Assets, insbesondere Technologieaktien, verkaufen, um ihre Positionen abzubauen.

Unterdessen haben sich die Sorgen um eine mögliche Rezession in der US-Wirtschaft verstärkt. Die am 2. August veröffentlichten Beschäftigungszahlen waren weitgehend enttäuschend. Neben der schwachen Entwicklung bei der Schaffung von Arbeitsplätzen im Juli (114.000 gegenüber erwarteten 175.000) war es vor allem der historische Anstieg der Arbeitslosenquote (4,3% gegenüber erwarteten 4,1%), der die Investoren beunruhigte. Die Befürchtung, dass die Geldpolitik zu einer Konjunkturabschwächung beiträgt, spiegelt sich in der 10-jährigen US-Rendite wider, die innerhalb einer Woche um 50 Basispunkte gesunken ist (+10 Basispunkte auf der 2J-10J). Während die Federal Reserve (Fed) auf ihrer letzten Sitzung am 30. und 31. Juli ihre Zinssätze beibehielt, gab es Forderungen nach einer Notfallsenkung der Zinsen. Die Tendenz zur Risikoverringerung griff auf die Spreads der Peripherieländer (und Frankreichs) über, wobei sich die Volatilität als Haupttreiber herausstellte. Der VIX erreichte in diesem Zeitraum Höchststände, die nur zweimal übertroffen wurden: während der Finanzkrise 2008 und während der Pandemie im März 2020.

Auch wenn die jüngsten Daten auf eine nachlassende Wirtschaftstätigkeit in den USA hindeuten und damit die Befürchtungen einer Rezession wieder aufleben lassen, sind wir der Ansicht, dass sich das US-Wachstum weiterhin günstig entwickelt – insbesondere der Konsum, der weiterhin von verschiedenen Faktoren gestützt wird (Reallöhne im positiven Bereich, noch nicht ausgeschöpfte Ersparnisse).

Die Erwartungen der Investoren hinsichtlich einer Lockerung der US-Geldpolitik erscheinen uns zu aggressiv (Senkung der Leitzinsen um 100 Basispunkte bis zum Jahresende). Diese könnten schrittweise revidiert und eine Rekalibrierung nach oben eingeleitet werden (drei Senkungen um 25 Basispunkte).

Vor diesem Hintergrund nehmen wir nur wenige Änderungen an unserer Allokation vor. Wir bleiben insgesamt neutral bezüglich der Zinssensitivität und bevorzugen die kurzen und mittleren Bereiche der Euro-Kurve sowie die Emissionen der europäischen Kern- und Semi-Kern-Länder, während wir italienische und französische Schuldtitel weiterhin untergewichten. Wir bevorzugen spanische und portugiesische Staatsanleihen.

Von Olivier Sayac, Head of Traditional Fixed Income, Crédit Mutuel Asset Management

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
Klimabewusste Website

AXA Investment Managers unterstützt e-fundresearch.com auf dem Weg zur Klimaneutralität. Erfahren Sie mehr.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.