Die Fixed-Income-Märkte dürften auch 2025 von der geldpolitischen Lockerung der Zentralbanken profitieren – insbesondere in der Eurozone, wo sich sowohl die Wirtschaftstätigkeit als auch die Inflation abschwächen.
In Europa wird erwartet, dass die EZB die Zinssätze am 12. Dezember um 25 Basispunkte (Bp) senkt und damit eine Senkung von insgesamt 100 Bp im Jahr 2024 erreicht. Die Märkte gehen für 2025 von mindestens diesem Wert aus.
In den USA liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Zinssenkung im Dezember bei etwa 50%, nachdem die Fed Funds Rate seit September um insgesamt 75 Basispunkte gesenkt wurde. Der Markt rechnet derzeit mit nur 75 Basispunkten für die nächsten 12 Monate.
Bei unserer geografischen Allokation bleiben wir gegenüber französischen Staatsanleihen vorsichtig. Die französische Risikoprämie bleibt aufgrund der anhaltenden politischen und fiskalischen Unsicherheiten unter Druck. Andererseits halten wir an einer optimistischen Sicht auf europäische Peripherieländer (insbesondere Spanien) sowie auf Kerneuropa (insbesondere Deutschland) fest.
An den Kreditmärkten dürfte die Performance in den kommenden Monaten in erster Linie vom Carry bestimmt werden. Die Renditen europäischer Investment-Grade-Anleihen bleiben auf historisch hohem Niveau mit Risikoprämien nahe den historischen Durchschnittswerten und einer günstigen Angebot-Nachfrage-Dynamik.
2024 war ein Rekordjahr für Kapitalzuflüsse im High-Yield-Segment, mit moderaten Nettoemissionen und stabilen Fundamentaldaten, die die Volatilität das ganze Jahr über in Grenzen hielten.
Die Performance nachrangiger Finanzanleihen war seit Jahresbeginn hervorragend. Die Spreads verringerten sich dank der Zinssenkungen der EZB und der wiedererlangten Profitabilität des Bankensektors erheblich. Verbesserte Credit Ratings für die Peripherieländer unterstützten ebenfalls die Konvergenz im Bankensektor sowie die Konsolidierung. Diese Konvergenz ist nun abgeschlossen.
Im nächsten Jahr werden hochverzinsliche Anlageklassen im Rampenlicht stehen, da die Inflations- und Wachstumsaussichten sowie die Verschuldung bestimmter Länder für deutlich niedrigere Zinsen sprechen. Während wir für die Anlageklasse zu Beginn des nächsten Jahres positiv bleiben, achten wir weiterhin auf eine mögliche Verschlechterung des Credit Ratings von Frankreich und die damit verbundenen potenziellen Auswirkungen auf die Risikowahrnehmung des Bankensektors in Frankreich.
Von Julien Maio, CFA und Paul Gurzal, jeweils Co-Head of Fixed Income, Crédit Mutuel Asset Management