AT1, Hybride & Co.: Wie sich Subordinated Debt in einem bewegten Markt behauptet

La Française Systematic Asset Management | 12.02.2025 10:01 Uhr
Paul Gurzal, Co-Head of Fixed Income und Jérémie Boudinet, Head of Financial and Subordinated Debt, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / Crédit Mutuel Asset Management
Paul Gurzal, Co-Head of Fixed Income und Jérémie Boudinet, Head of Financial and Subordinated Debt, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / Crédit Mutuel Asset Management

Der Jahresbeginn war turbulent: Die Zinssätze für Staatsanleihen stiegen im Vorfeld der Amtseinführung von Donald Trump und der sehr günstigen makroökonomischen Zahlen in den USA an. Ein Gegensatz zur gedämpften Stimmung in Europa. Mitte Januar kehrte sich der Trend um. Die Zins- und Kreditmärkte nahmen ihren Schwung von 2024 wieder auf und zeigten starkes Interesse an Unternehmensanleihen – insbesondere in den Segmenten mit dem höchsten „Beta“, d. h. AT1 CoCos und High Yields von Banken. AT1-Anleihen in Euro schlossen im Januar mit +1,7%, verglichen mit +1,4% für AT1-Anleihen in US-Dollar. Nachrangige Versicherungsanleihen, die in der ersten Monatshälfte um mehr als 1% gefallen waren, erholten sich schließlich teilweise dank der sich entspannenden europäischen Zinssätze und verzeichneten eine Performance von +0,7%. Sie entsprachen damit den hybriden Unternehmensanleihen, die aufgrund ihrer geringeren Sensitivität gegenüber Zinsänderungen weniger schwankten.

Die Primärmärkte waren, wie zu Jahresbeginn üblich, sehr aktiv. Bei AT1-Anleihen sind Neuemissionen von BBVA, AIB, Standard Chartered, CaixaBank und Aareal Bank zu erwähnen, die alle Emissionen mit vorzeitigen Rückzahlungsterminen („Calls“) im Jahr 2025 refinanzieren. Die deutsche Aareal Bank refinanzierte schließlich ihre einzige AT1-Anleihe mit einer jährlichen Call-Option, die sie seit April 2020 nicht mehr ausgeübt hatte. Wir schätzen, dass fast alle Wertpapiere, die im ersten Halbjahr 2025 fällig werden, bereits refinanziert wurden. Bei den hybriden Unternehmensanleihen konzentrierte sich die Hauptaktivität auf die ersten beiden Wochen mit sieben Emissionen von fünf verschiedenen Emittenten (Enel x2, ENI x2, Lufthansa, La Poste, Iren SpA).

Im europäischen Bankensektor gehen die Fusionen und Übernahmen weiter und nehmen vor allem in Italien an Intensität zu. Die Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) ist nun an der Reihe und hat überraschend ein Übernahmeangebot für die Mediobanca unterbreitet. Es gibt nur wenige geschäftliche Überschneidungen, da letztere in erster Linie eine Investment- und Vermögensverwaltungsbank ist. Die Börse lies die Ankündigung kalt und zeigte sich skeptisch gegenüber den genannten Synergiezielen und vielleicht auch gegenüber den wahren Gründen für diesen Schritt. Mediobanca und BMPS haben gemeinsame Minderheitsaktionäre, die mit dem italienischen Staat, der immer noch Aktionär der BMPS ist, gemeinsame Sache machen könnten. Mediobanca hält auch 13% an Generali, die zum Teil denselben Minderheitsinvestoren gehört, die – laut Presseberichten – die im Januar unterzeichnete Fusion zwischen dem italienischen Versicherer und Natixis im Asset-Management-Geschäft als ungünstig erachten. Zu allem Überfluss hat UniCredit, die auch an Versuchen beteiligt ist, ihre Anteile an der Commerzbank und der Banco BPM zu erhöhen (letztere hatte erst vor zwei Monaten Pläne zur Übernahme des italienischen Asset Managers Anima angekündigt), vor einigen Tagen bekannt gegeben, dass sie sich mit 4% an Generali beteiligt hat. Zwar dürften die großen Manöver im italienischen Finanzsektor erst am Anfang stehen, doch die Flut von Ankündigungen und Gerüchten wirft Fragen nach der Durchführbarkeit und Dringlichkeit solcher Fusions- und Übernahmeprojekte auf.

Von Paul Gurzal, Co-Head of Fixed Income und Jérémie Boudinet, Head of Financial and Subordinated Debt, Crédit Mutuel Asset Management 

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.