Mögliche Folgen des Konflikts zwischen Iran und Israel

La Française Systematic Asset Management | 18.06.2025 08:07 Uhr
François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française AM
François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française AM

Israels Angriff auf den Iran, der am 12. Juni begann, hat bisher nur begrenzte Auswirkungen auf die Märkte gehabt. Was preisen die Märkte ein? Sind wir der gleichen Meinung? Was sind die möglichen Folgen? Gehen wir diesen verschiedenen Fragen nach.

Zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Berichts (16.06.) haben die Märkte folgendermaßen reagiert:

  • Die Aktienmärkte sind auf das Niveau vor den Anschlägen zurückgekehrt;
  • die Währungen sind relativ stabil geblieben;
  • die Rohölpreise sind um 7 bis 8% gestiegen, und die Zinssätze sind je nach Region und Laufzeit um 5 bis 10 Basispunkte gestiegen.

Diese eher zurückhaltende Marktreaktion scheint auf der Annahme zu beruhen, dass dieser Konflikt lokal begrenzt bleibt und keinen dauerhaften Schock auf die Ölproduktion ausüben wird. Aus folgenden Gründen neigen wir dazu, dieser Annahme zuzustimmen:

  1. Die iranische Ölproduktion liegt bei 3,3 Millionen Barrel pro Tag (Mb/d). Betrachtet man den Tiefpunkt der Produktion im Jahr 2021, so ist sie auf 1,7 Mb/d gefallen. Der potenzielle Produktionsrückgang in diesem Szenario läge also zwischen 1,5 und 2 Mb/d (etwa 1,5% der Weltproduktion). Das würde nicht ausreichen, um das Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zu destabilisieren. Die OPEC+1 könnte die Produktion bei Bedarf erhöhen, da allein Saudi-Arabien über Reserven von knapp 2 Millionen Barrel pro Tag verfügt.
  2. Diese Produktionsanlagen wurden bisher nicht von Israel angegriffen, das sich bei seinen Angriffen auf militärische oder nukleare Einrichtungen beschränkt hat.
  3. Die Schließung der Straße von Hormuz stellt derzeit das größte Risiko dar - was jedoch nicht wahrscheinlich erscheint. Eine Blockade dieser Meerenge würde den Ölhandel um etwa 15% einschränken und könnte den Preis pro Barrel auf über 100 US-Dollar treiben, was sehr destabilisierend wirken würde. Dies ist jedoch eine gefährliche Option für den Iran. Einerseits, weil es den Iran daran hindern würde, Öl an seinen wichtigsten Partner, China, zu exportieren, und der Zeitpunkt für einen Konflikt mit China nicht günstig scheint. Andererseits würde die Schließung der Meerenge eine sofortige Reaktion der USA auslösen - ein Risiko, das sich der Iran derzeit nicht erlauben kann.

Kurzfristig scheinen die Optionen für den Iran begrenzt zu sein. Ihm fehlt die Unterstützung seiner historischen Verbündeten (Hisbollah, Russland, Syrien), und die einzige Alternative, die seine Gegner destabilisieren könnte - die Schließung von Hormuz - scheint gegenwärtig unwahrscheinlich. Im Falle eines nicht eskalierenden Konflikts würde der Preis für ein Barrel Öl allmählich in den Bereich von 55 bis 70 US-Dollar zurückgehen und somit keine dauerhaften Auswirkungen auf die Inflation haben. Daher behalten wir unsere Allokationen bei, die bei Aktien weitgehend neutral und bei Anleihen der Eurozone positiv bleiben. Wir werden unsere Positionen je nach Entwicklung der Lage gegebenenfalls anpassen.

Von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

Weitere beliebte Meldungen:

1 Die Organisation der erdölexportierenden Länder Plus (OPEC+) besteht aus 13 OPEC-Mitgliedern und 10 der wichtigsten nicht-OPEC-Öl exportierenden Länder der Welt.

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.

Melden Sie sich für den kostenlosen Newsletter an

Regelmäßige Updates über die wichtigsten Markt- und Branchenentwicklungen mit starkem Fokus auf die Fondsbranche der DACH-Region.

Der Newsletter ist selbstverständlich kostenlos und kann jederzeit abbestellt werden.