François Rimeu (Crédit Mutuel AM): EZB wird Zinsen unverändert lassen

François Rimeu von Crédit Mutuel Asset Management rechnet zur Juli-Sitzung der EZB mit einer geldpolitischen Pause. Der Einlagensatz dürfte bei 2,0 % bleiben – einem als neutral geltenden Niveau. Angesichts stabiler Inflationsaussichten und globaler Unsicherheiten betont die EZB laut Rimeu künftig stärker die vorausschauende Risikobewertung statt reiner Datenabhängigkeit. Märkte erwarten keine Überraschungen. La Française Systematic Asset Management | 22.07.2025 09:27 Uhr
François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française AM
François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française AM

Nachdem die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Leitzinsen innerhalb von etwas mehr als einem Jahr um 200 Basispunkte gesenkt hat, dürfte sie auf ihrer Juli-Sitzung die Geldpolitik unverändert lassen und damit eine Pause in ihrem Lockerungszyklus einlegen – ob nun vorübergehend oder nicht. 

Unsere Erwartungen:

  • Leitzinsen: Der EZB-Rat dürfte den Einlagensatz, den wichtigsten Referenzzinssatz, unverändert bei 2,0 % belassen – ein als neutral angesehenes Niveau. Die EZB dürfte betonen, dass dieser Satz angesichts der jüngsten Wirtschaftsdaten und der allmählichen Annäherung der Inflation an ihr Ziel weiterhin angemessen ist.
  • Kommunikation: Auf Grundlage des letzten Sitzungsprotokolls könnte die EZB damit beginnen, ihre Strategie anzupassen und sich von ihrem streng datenabhängigen Ansatz lösen. Da das Inflationsziel von 2 % nun erreicht ist, könnte die EZB zu einem stärker vorausschauenden Ansatz der Risikobewertung übergehen. Die Entscheidungen würden weiterhin von Sitzung zu Sitzung getroffen, ohne sich vorher auf die künftige Entwicklung der Zinssätze festzulegen.
  • Wirtschaft: Die Wachstumsrisiken sind zwar nach wie vor überwiegend negativ, was vor allem auf die weltweiten Handelsspannungen und die damit verbundenen Unsicherheiten zurückzuführen ist. Es wird jedoch erwartet, dass Christine Lagarde mehrere Faktoren hervorheben wird, die nach wie vor für eine allmähliche mittelfristige Erholung sprechen: ein starker Arbeitsmarkt, steigende Reallöhne, gelockerte Finanzierungsbedingungen und eine beispiellose fiskalische Unterstützung in Deutschland. In Bezug auf die Inflation dürfte sie betonen, dass die Risiken ausgewogen sind und eine nachhaltige Unterschreitung des Ziels unwahrscheinlich erscheint. Außerdem dürfte die EZB-Präsidentin die Auswirkungen der Euro-Aufwertung herunterspielen und bekräftigen, dass die EZB keine Wechselkursziele verfolgt.

Zusammenfassend:

Die EZB wird im Juli voraussichtlich eine Pause einlegen, da sie auf die Veröffentlichung ihrer aktualisierten makroökonomischen Projektionen im September wartet. Auf der Pressekonferenz dürfte Christine Lagarde die Bedeutung der Beibehaltung einer vorsichtigen und flexiblen Geldpolitik auf Basis einer kontinuierlichen Risikobewertung betonen, ohne jedoch ausdrückliche Hinweise auf künftige Zinsschritte zu geben.

Insgesamt werden keine größeren Überraschungen erwartet, und die Auswirkungen auf die Märkte dürften sehr begrenzt bleiben.

Von François Rimeu, Senior Strategist, Crédit Mutuel Asset Management

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