Subordinated Debt im Fokus: Warum die Märkte nervös reagieren

Der Oktober zeigte deutliche Marktverwerfungen: Während AT1-CoCos und Hybridanleihen zulegten, belasteten idiosynkratische Risiken den High-Yield-Bereich. Steigende Korrelationen zu Aktienmärkten und selektive Stressfaktoren sorgen für erhöhte Unsicherheit im Subordinated-Debt-Segment. La Française Systematic Asset Management | 17.11.2025 11:32 Uhr
Paul Gurzal, Co-Head of Fixed Income und Jérémie Boudinet, Head of Financial and Subordinated Debt, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française AM
Paul Gurzal, Co-Head of Fixed Income und Jérémie Boudinet, Head of Financial and Subordinated Debt, Crédit Mutuel Asset Management / © e-fundresearch.com / La Française AM

Der Oktober verlief deutlich turbulenter, als es die Monatsperformance von Subordinated-Debt-Anleihen vermuten lässt. Während AT1-CoCos erneut eine gute Performance erzielten (+0,6 %), ebenso wie Unternehmenshybridanleihen (+0,6 %) und Subordinated Debt Insurance (+0,5 %), schwächelte der Euro-High-Yield-Markt mit einer Performance von -0,05 % im gleichen Zeitraum. Dies spiegelt die Befürchtungen wider, dass im „B“-Segment erneut idiosynkratische Risiken auftreten könnten. (Quelle: Bloomberg, 31.10.2025)

Das könnte daran liegen, dass die Atmosphäre einer „Kakerlakenjagd“ gleicht, um es mit den Worten von Jamie Dimon, CEO von JPMorgan Chase, zu sagen, der weiterhin für Schlagzeilen in der Finanzpresse sorgt. Wir beobachten eine zunehmende Diskrepanz zwischen bestimmten Ereignissen und ihrer Berichterstattung in den Medien sowie den Reaktionen der Märkte. Diese scheinen uns übertrieben, wie beispielsweise die potenziell betrügerischen Insolvenzen von Tricolor und First Brands, die Niederlage von BNP Paribas in einem Rechtsstreit in den USA, der erneut Befürchtungen wegen der beträchtlichen Folgen schürt, sowie die Rückstellungen für Kreditausfälle im Zusammenhang mit einem Kreditnehmer für zwei regionale US-Banken. Wir beobachten zwei allgemeine Phänomene: Unserer Meinung nach sind die finanziellen Auswirkungen und Risiken nicht außergewöhnlich und scheinen durchaus beherrschbar zu sein. Allerdings stehen diese Ereignisse im Zusammenhang mit aktuellen Themen, wie dem starken Anstieg der Unternehmenskredite (durch Private Debt und Leveraged Loans), was Bedenken hinsichtlich einer unzureichenden Due Diligence aufkommen lassen und alte Ängste (rechtliche Risiken, US-Gewerbeimmobilien) wiederbeleben könnte.

Unsere Einschätzung: Die Märkte sind trotz einer insgesamt zufriedenstellenden Berichtssaison zunehmend verunsichert, wobei Enttäuschungen an den Aktienmärkten hart bestraft wurden und die Sorge um eine mögliche KI-Blase wächst. Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Subordinated Debt und den US-Aktienmärkten? Derzeit liegt die Dreijahreskorrelation zwischen AT1-CoCos EUR und dem S&P 500 bei einem Rekordwert von 0,97. (Quelle: Bloomberg, 31.10.2025) Generell befinden sich die Korrelationen zwischen High-Beta-Anleihen und Aktienmärkten auf einem historischen Niveau. Das bedeutet nicht, dass ein Ausverkauf europäischer oder US-Aktien sofort Auswirkungen auf Subordinated-Debt-Anleihen hätte, aber es gibt gute Gründe zu der Annahme, dass diese Korrelation in verschiedenen Marktszenarien bestehen bleibt.

Beruhigend ist jedoch die ausgezeichnete Widerstandsfähigkeit des AT1 EUR (+27 Basispunkte Spread-Ausweitung zwischen dem 30.09. und dem 14.10., bevor ein Großteil davon wieder zurückgenommen wurde) im Vergleich zum Unternehmenssegment „B“ (+76 Basispunkte im gleichen Zeitraum – ein Zeichen für die Widerstandsfähigkeit des Bankensektors im aktuellen Umfeld. (Quelle: Bloomberg, 14.10.2025)

Von Paul Gurzal, Co-Head of Fixed Income und Jérémie Boudinet, Head of Financial and Subordinated Debt, Crédit Mutuel Asset Management

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