DJE-Marktausblick: Sommermonate mit Gegenwind - Europa schwächelt, US-Märkte im Aufwind

Das Strategie-Team von DJE beobachtet und bewertet die Märkte laufend anhand der hauseigenen FMM-Methode nach fundamentalen, monetären und markttechnischen Kriterien. DJE Kapital AG | 12.08.2025 09:22 Uhr
© e-fundresearch.com / Canva
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Aus saisonaler Sicht ist der Juli oftmals ein günstiger Monat. Dies traf auch auf den Juli 2025 zu: Der weltweite Aktienindex MSCI World in EUR legte im Berichtsmonat zu, angetrieben durch die positive Entwicklung an den US-Börsen. Die europäischen Märkte schnitten dagegen im Juli schwächer ab. Auf Sektorenebene waren weltweit vor allem Titel aus dem Technologiebereich gefragt, während Aktien aus den Bereichen Pharma/Healthcare und Basiskonsum enttäuschten. In Europa war der Bankensektor im Juli der klare Outperformer (wie auch seit Jahresbeginn), während sich die Sektoren Technologie, Ernährung und Automobil schwach entwickelten.

Mittelfristig bleiben wir für die Märkte konstruktiv gestimmt. Mit Blick auf den August 2025 ist jedoch denkbar, dass es an den Märkten etwas schwieriger wird und die Börsen etwas nachgeben. Einerseits sind der August und der September aus saisonaler Sicht (vor allem im Jahr nach einer US-Präsidentenwahl) traditionell schwache Monate.  Aufpassen muss man allerdings, falls es doch zu einer erneuten Eskalation im Zollstreit kommt, ausgelöst durch sehr hohe Strafzölle auf Länder, die Energierohstoffe aus Russland beziehen. Mittelfristig dürften die Gewinnaussichten in den USA besser als jene in Europa sein. Mit Donald Trumps „Big Beautiful Bill“ könnten die US-Konjunktur und die US-Gewinne im Jahr 2026 deutlich wachsen. Auf der monetären Seite wird für September nun ein weiterer Zinssenkungsschritt der US-Notenbank erwartet. Phasen moderater Zinssenkungen bei Ausbleiben einer Rezession waren in der Vergangenheit gute Zeiten für die Börse. Einer der Hauptwachstumstreiber der US-Konjunktur bleibt künstliche Intelligenz. Deutlich schwieriger ist hingegen die Situation im Konsum-/Staples-Sektor. Regional bieten ausgewählte Schwellenländer nach wie vor Chancen.

Chancen, die wir sehen:

  • Technologie-Sektor attraktiv: Unter den offensiveren Sektoren erscheint Technologie, besonders in den Bereichen Künstliche Intelligenz und Software, weiterhin interessant.
  • Blick auf 2026 – US-Konjunktur- und Gewinnentwicklung: Bedingt durch Trumps „Big Beautiful Bill“ dürften sich die US-Konjunktur und die US-Gewinne aufgrund von Steuererleichterungen, der Möglichkeit von Sonderabschreibungen und hohen Investitionen insgesamt positiv entwickeln.
  • Infrastruktur bleibt ein langfristiges Thema: Staatliche und unternehmerische Ausgaben im Bereich Infrastruktur – vor allem im Energiesektor – bleiben hoch, unabhängig vom Zollkonflikt. Davon profitieren gut positionierte Unternehmen.
  • Japan bzw. japanische Bank- und Versicherungsaktien: Bisher blieben japanische Aktien insgesamt hinter den Erwartungen zurück (in EUR sieht es etwas besser aus als in JPY). Für japanische Finanztitel bleiben wir aber vor allem aufgrund erwarteter positiver Zinsergebnisse und eines guten Kreditwachstums im Auslandsgeschäft weiterhin positiv gestimmt.
  • Schwellenländer bleiben selektiv chancenreich: Emerging Markets (EMs) sind generell Profiteure eines schwächeren US-Dollars. Indien senkt die Zinsen, ist wenig von der US-Zollpolitik betroffen und viele Unternehmen berichten über gut laufende Geschäfte. Für China ist die verstärkte fiskalpolitische Stimulierung durch den Staat positiv, der nun (Rekord-Staatsneuverschuldung im Jahr 2025) mehr Schulden aufnimmt. Viele Schwellenländer zeigen sich im Zollkonflikt selbstbewusst und wissen um ihre starke Stellung.
  • Ausgewählte europäische Mid Caps (MDAX) sind sowohl aus technischer Sicht (MDAX vs. DAX) als auch aus Bewertungsgesichtspunkten selektiv interessant.

Risiken, die wir beobachten:

  • Keine Einigung im Zollstreit mit China bzw. sehr hohe Zölle auf Länder, die Energie aus Russland beziehen. Die Geopolitik bleibt damit ein Risiko.
  • Saisonalität: Aus saisonaler Sicht sind August und September (vor allem in Jahren nach Präsidentschaftswahlen) schwierige bzw. negative Monate.
  • Pharma-Sektor: Nach der seit einiger Zeit sehr schwachen Performance ist der Sektor inzwischen relativ günstig. Sollte es jedoch in den USA dazu kommen, dass die Regierung den sogenannten „MFN“-Akt (Most Favoured Nation) umsetzt und den Preis für Medikamente auf den Preis im global günstigsten Land reduziert, wäre dies für manche Firmen nahezu existenzbedrohend. Dies würde zu deutlichen Gewinneinbrüchen und massiven Kürzungen beim R&D-Budget führen.
  • Konsumsektor inkl. Staples: In den USA zeichnet sich eine Rezession im Konsumsektor ab. Die sogenannte „Back-to-School-Season” könnte enttäuschen.

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