Aktien aus der Region Asien-Pazifik sind in den letzten Wochen mächtig unter Verkaufsdruck geraten. Die dafür verantwortliche schlechte Stimmung resultierte anfänglich aus der wachsenden Angst vor einem vorzeitigen Zurückfahren der Anleihekäufe seitens der US-Notenbank. Dieses immense und anhaltende Anleihekaufprogramm war eine entscheidende Triebfeder der Kursrally an den Aktienmärkten rund um den Globus. Sorgen über ein vorzeitiges Ende der Stimulierungsprogramme in den USA lösten daher Furcht vor den Folgen für die weltweiten Aktienmärkte aus.
Auch die Sitzung der Bank von Japan vom 11. Juni war eine Enttäuschung für Anleger, die auf zusätzliche Lockerungsmaßnahmen neben den bereits angekündigten gehofft hatten. Daran änderte auch die Tatsache nichts, dass die japanische Notenbank der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt einen Aufwärtstrend bescheinigte. Zusätzlicher Druck kam aus China, wo schwache Wirtschaftsdaten gepaart mit weiteren staatlichen Einschnitten im Immobiliensektor und Gerüchten über eine Klemme am chinesischen Interbankenmarkt eine Abwärtsspirale in Gang setzten. So schnellte etwa der 1M-Interbankenzinssatz in Shanghai sprunghaft nach oben.
Im „Korrekturmodus“
In der Summe haben uns diese Faktoren nun eine Korrekturphase beschert, die per definitionem dann gegeben ist, wenn die Kurse in kurzer Zeit 10% von ihrem 52-Wochen-Hoch einbüßen. Gewinnmitnahmen und kurzfristige Risikoscheu beschleunigten die Talfahrt, so dass die Kurse an den führenden Aktienmärkten der Region wie Indonesien und Hongkong (einschließlich China) inzwischen um mehr als 10% nachgegeben haben. Auch in Südkorea, Singapur, Indien und anderen Märkten der Region ging es kräftig bergab.
Dabei machen die jüngsten Entwicklungen vor allem deutlich, dass die US-Wirtschaft ein zentraler Impulsgeber für die asiatischen Aktienmärkte bleibt. Inzwischen preisen die Marktteilnehmer ein Auslaufen der quantitativen Lockerungsmaßnahmen in den USA ein, auch wenn US-Notenbankchef Ben Bernanke nach der jüngsten Sitzung des Offenmarktausschusses betonte, dass ein Kurswechsel erst dann vollzogen werde, wenn sich die Lage in der amerikanischen Wirtschaft nachhaltig gebessert habe. Auf den ersten Blick erscheint die Reaktion an den asiatischen Märkten daher widersinnig, denn ein Anstieg der Verbrauchernachfrage in den USA käme asiatischen Exporteuren zweifellos zugute. Sie zeigt jedoch deutlich, welchen Anteil die Liquiditätsschwemme an der jüngsten Rally an den Aktienmärkten hatte. Die auf breiter Front erfolgte Neubewertung von Aktien im Lichte ihrer Gewinnentwicklung ist aber auch auf gesamtwirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen, die vor allem außerhalb Asiens ihren Ursprung haben.
Asien bleibt ein hervorragendes Jagdrevier für Anleger auf der Suche nach Dividendenwachstum
Trotz der jüngsten Schwankungen an den Aktienmärkten hat sich an den guten Gründen für eine langfristige Anlage an den aufstrebenden Märkten für dividendenstarke Aktien in Asien nichts geändert. Die Region bleibt aus struktureller Sicht ein hervorragendes Jagdrevier für Anleger auf der Suche nach Dividendenwachstum. Seit der Jahrtausendwende sind die Dividenden je Aktie in Ländern wie Indonesien, China, den Philippinen und Thailand rasanter gestiegen als in den industrialisierteren Ländern der Europäischen Union oder in den USA. Immer mehr Unternehmen schütten zudem inzwischen nachhaltige Dividenden aus und machen damit deutlich, dass die Interessen ihrer Anleger für sie hohe Priorität genießen.
Aktuelle Positionierung des Fonds
Der Henderson Horizon Asian Dividend Income Fund hält an seiner Fokussierung auf den Binnenmarkt fest zulasten von Exporteuren und international tätigen zyklischen Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen Firmen aus den Branchen Konsum, Immobilien, Telekommunikation und Industrie. Sie ermöglichen es uns, weiter an der spannenden Erfolgsgeschichte im Konsum in Asien teilzuhaben, und das auf günstigem Kursniveau.
Was die einzelnen Länder anbelangt, so bietet China aus unserer Sicht in der Region langfristig die beste Kombination aus Werthaltigkeit und Dividendenertrag. Die jüngste Verkaufswelle als Reaktion auf die nach oben geschnellten Interbankenzinsen halten wir für politisch begründet und vorübergehend statt für ein strukturelles Problem. Thailand und Singapur gehören ebenfalls zu den Ländern, die wir im Vergleich zum MSCI All Country Pacific (ex Japan) Index spürbar übergewichtet haben. Im Übrigen unverändert bleibt die Untergewichtung am australischen Markt, an dem wir nur geringfügig bei Firmen engagiert sind, die sich auf den Heimatmarkt konzentrieren oder aus dem Rohstoffsektor stammen. Da wir bei unserer Titelauswahl vor allem auf unternehmensspezifische Faktoren abstellen, sind in unserem Portfolio auch einige starke Unternehmen zu finden, die international tätig und gleichzeitig in Australien börsennotiert sind wie etwa der internationale Verpackungsspezialist Amcor.
Jüngste Verkaufswelle eröffnet neue Chancen
Aus der Warte eines Anlegers bieten sich angesichts der Schwankungen und Ungleichgewichte an den Aktienmärkten der letzten Wochen taktische Anlagemöglichkeiten. Nach den breit angelegten Kursverlusten werden viele dividendenstarke Titel an den asiatischen-pazifischen Märkten (Japan ausgenommen) heute im Vergleich auf attraktivem Kursniveau gehandelt. Ihr Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der Gewinne der nächsten zwölf Monate liegt beispielsweise deutlich unter den Vergleichszahlen für Japan und die USA. Auch wenn die Renditen länger laufender Staatsanleihen nach oben geklettert sind, sind die Kurzfristzinsen weiter niedrig und könnten noch eine Weile auf diesem Niveau verharren. Entsprechend dürften die höheren Renditen aus einer Anlage in Aktien verglichen mit Geldmarktinstrumenten für Anleger nach wie vor verlockend sein. In den nächsten Wochen rechnen wir zwar mit weiteren Schwankungen. Die aber könnten sich als günstige Kaufgelegenheit für dividendenorientierte Anleger in Asien erweisen, die eine langfristige Anlagestrategie verfolgen.
Mike Kerley,
Fondsmanager des Henderson Horizon Asian Dividend Income Fund
Dies sind Fondsmanager Ansichten zum aktuellen Zeitpunkt und können sich von denen anderer Henderson Fondsmanager unterscheiden. Die Informationen sollten nicht als Anlageempfehlung verstanden werden. Vor dem Eintritt in ein Investitionsabkommen konsultieren Sie bitte einen professionellen Anlageberater.