Solide Nachfrage aus dem Ausland
Vor allem die massiven Käufe ausländischer Anleger, allen voran staatliche Institutionen, haben die Anleihepreise auf den Märkten der Industrieländer in diesem Jahr in die Höhe getrieben. Wichtigster Motor dieser Entwicklung war wohl die chinesische Zentralbank, die People's Bank of China (PBoC), die mit einem aggressiven Programm zur Schwächung ihrer Landeswährung Renminbi auf den Märkten intervenierte.
In China wächst offenbar der Unmut über das unaufhaltsam wachsende Carry-Trade-Volumen. Hierbei nehmen Anleger einen Kredit in einer Währung mit niedrigem Zinsniveau auf, um davon Zinspapiere einer Währung mit höherem Zinsniveau zu kaufen. Im Falle Chinas spekulieren sie damit auch auf eine Aufwertung des Renminbi (CNY). Dieser konstante Kapitalzufluss auf der Jagd nach Rendite und Wechselkursgewinnen bei nur geringer Volatilität hat die PBoC wiederholt zu Interventionen gezwungen, um dem Kapitalzufluss einen Riegel vorzuschieben. Die Folge war ein unbeabsichtigtes Anschwellen der chinesischen Reserven, das den Währungshütern im Reich der Mitte zunehmend Schwierigkeiten bei der Steuerung der Geldpolitik und der Liquidität bereitet.
Im Februar schien es der PBoC mit ihrem umfassenden einmaligen Inverventionsprogramm gelungen zu sein, den Appetit auf Carry Trades zu zügeln und so auf ständig neue Interventionen weitgehend verzichten zu können. Wie Abbildung 1 zeigt, wurde die angehäufte Summe von knapp 200 Mrd. USD an den Anleihemärkten der Industrieländer wieder angelegt. Das hat die Preise steigen und die Renditen sinken lassen. Mithilfe dieser massiven Intervention war es zudem tatsächlich gelungen, die durch die Drosselung der Anleihekäufe seitens der US-Notenbank Federal Reserve im ersten Halbjahr 2014 entstandene Nachfragelücke vollständig zu schließen.
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