Wandel in der Telekommunikations- und Medienbranche – Risiko oder Chance?

Der Telekommunikations- und Medienmarkt bewegt sich angesichts der Konvergenz- und Konsolidierungstendenz, die das Gesicht der Branche verändert – Risiko oder Chance? Stephen Thariyan Janus Henderson Investors | 27.10.2014 14:04 Uhr
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Der Telekommunikations- und Medienmarkt bewegt sich angesichts der Konvergenz- und Konsolidierungstendenz, die das Gesicht der Branche verändert. Ursache für die zunehmende Konvergenz ist die Tatsache, dass die Daten- und Sprachübermittlung über die gleichen Kanäle erfolgt und dass die Daten zwischen den einzelnen Netzwerken so nahtlos und effizient wie möglich übertragen werden müssen. Viele Mobilfunkbetreiber haben inzwischen erkannt, dass man hierzu im Boden verlegte Glasfaserkabel benötigt, während den Glasfaserbetreibern zunehmend bewusst wird, dass sich der Absatz von Datenpaketen ohne Inhalte nicht steigern lässt.

Politik der EU umkehren

Auslöser der Konsolidierung wiederum ist die Notwendigkeit, die Politik der Europäischen Union (EU) umzukehren, die zu einem fragmentierten Telekommunikationsmarkt in Europa geführt hat. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass die einzelnen Anbieter keine Kapazitäten haben, in neue Hochgeschwindigkeits-Datennetze zu investieren, die man für die jüngste Generation der Smartphones und ihrer Nutzer benötigt. Im Mediensektor machen die notwendigen Größeneffekte im internationalen Vertrieb eine weitere geografische Diversifizierung unumgänglich.

Geschaffene Synergien waren allgemein positiv für Aktionäre

Die in diesem Jahr durch Transaktionen mit dem Ziel der Konsolidierung geschaffenen Synergien waren im Allgemeinen sowohl für Aktionäre als auch für Anleiheinvestoren positiv. Beispiele sind unter anderem die Übernahmen von Time Warner Cable durch Comcast für 45 Mrd. US-Dollar, von Ziggo durch Liberty Global für 14 Mrd. US-Dollar und von DirecTV durch AT&T für 67,1 Mrd. US-Dollar.

Gelegentlich aber sind die Vorteile einer aggressiv strukturierten Transaktion für Anleiheinhaber eher zwiespältig zu bewerten. Anfang 2013 sind die Anleihen von Virgin Media drastisch gesunken, nachdem Liberty Global die Übernahme des britischen Kabelunternehmens bekannt gegeben hatte. Im vorliegenden Fall wirkte sich die Transaktion für Inhaber von Virgin Media-Anleihen negativ aus, weil der Schuldenstand des fusionierten Unternehmens um einiges höher war. Die Anleihen büßten daraufhin ihre Bestnote ein und wurden auf ein spekulatives Niveau herabgestuft.

Andererseits bieten neu begebene Anleihen zur Finanzierung von Fusionen und Übernahmen (M&A) Anlegern mitunter attraktive Einstiegsmöglichkeiten bei starken Emittenten mit klarem Entschuldungsprofil. Ein Paradebeispiel ist die Rekordanleiheemission von Verizon im Volumen von 49 Mrd. US-Dollar im dritten Quartal 2013 zur Finanzierung der Übernahme einer 45%-Beteiligung an Verizon Wireless im Wert von 130 Mrd. US-Dollar.

Was treibt die jüngsten M&A-Aktivitäten?

Motor der jüngsten M&A-Aktivitäten sind eindeutig unternehmensspezifische Entwicklungen, denn den meisten Transaktionen in diesem Jahr lag eine klare wirtschaftliche Logik mit erreichbaren Synergien zugrunde. Die Finanzierung setzt sich dabei in der Regel aus einem hohen Anteil von Barmitteln in der Bilanz und zu günstigen Konditionen emittierten Anleihen zusammen, häufig ergänzt um eine Aktienemission, um dem neuen Unternehmen eine vernünftige Kapitalstruktur zu geben.

Anders als in den letzten Jahren spielt Private Equity im aktuellen M&A-Zyklus eher eine untergeordnete Rolle. Trotz der niedrigen Kreditkosten zur Finanzierung der Transaktionen kamen Private-Equity-Investoren häufig nicht zum Zug angesichts der hohen Bewertungen der anvisierten Unternehmen. Zudem taten sie sich offenbar schwer, die von den zusammengeschlossenen Unternehmen erwartete Senkung der Margen auch als Vorteil für sich selbst zu sehen. Viele Private-Equity-Fonds sitzen jedoch auf hohen Barmitteln, für die sie sinnvolle Anlagemöglichkeiten suchen. Könnte ein aggressives Auftreten dieser Fonds das M&A-Feuer anfachen?

Unter dem Eindruck des sich verändernden Umfelds im Sektor sollten Anleger allerdings nicht vergessen, dass eine Konsolidierung nicht per se vorteilhaft ist. Deswegen ist eine angemessene Fundamentalanalyse der aus dem Zusammenschluss sich ergebenden Struktur der Unternehmen zwingend erforderlich. Aber Chancen sind jedenfalls vorhanden, die wir mit großem Interesse verfolgen.

Stephen Thariyan, Henderson Global Investors

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