Luke Newman, Fondsmanager des Henderson Gartmore United Kingdom Absolute Return Fund
Für jedes Wetter tauglich
Unser Anlageziel besteht darin, unabhängig von der Marktlage positive Erträge zu erwirtschaften. Geraten Anleger in Panik oder handeln der Logik zuwider sind das häufig Phasen, in denen sich vermehrt gute Chancen für unsere Strategie bieten. Rückblickend auf die 11 Jahre, die wir unsere Long/Short-Strategie nun schon umsetzen, hat es immer wieder Zeiten gegeben, in denen wir mit unserer Strategie trotz Rückschlägen und/oder Schwankungen am Aktienmarkt das Kapital vor Verlusten bewahren bzw. mehren konnten. Das steht im Einklang mit unserer Investmentphilosophie. Sie geht von der Prämisse aus, dass wir zwar nicht im vollen Umfang an kräftigen Aufwärtstrends an den Märkten partizipieren, andererseits aber das Kapital vor großen Verlusten schützen und interessante Chancen nutzen können, wenn Unsicherheit die Oberhand gewinnt.
Für uns ist nicht die Richtung entscheidend, in die sich die Märkte bewegen, sondern die Aktienkorrelationen. Niedrige Korrelationen, d.h. eine hohe Streuung der Aktienkurse, bestärken uns in der Überzeugung, dass wir absolute Renditen generieren können: sei es über Long- oder über Short-Positionen. Während der weltweiten Finanzkrise bewegten sich die Aktienkurse tendenziell im Gleichklang. Inzwischen beobachten wir, dass die Kurse wieder mehr von den Gewinnaussichten der Unternehmen beeinflusst werden. Unserer auf Analysen basierenden Titelauswahl kommt das entgegen. Aus der nachstehenden Grafik wird ersichtlich, dass die Aktienkorrelationen seit einigen Jahren tendenziell sinken.
Goldene Regeln
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Auf große und liquide Werte setzen – Vermeiden Sie ein übermäßiges Engagement in Nebenwerten oder illiquiden Instrumenten, die Ihre Flexibilität in schnelllebigen Märkten einschränken.
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Den Kredit- und Swap-Markt im Auge behalten – Er fungiert oft als Frühwarnsystem.
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Flexibel bleiben – Taktische Positionen helfen, selbst in stark volatilen oder fallenden Märkten stabile absolute Renditen zu generieren.
John Bennett, Manager des Henderson Horizon Pan European Alpha Fund
Die Turbulenzen der letzten Monate erinnern uns dankenswerterweise daran, dass die Märkte nicht nur steigen, sondern auch fallen können und wir uns nicht von geringen Schwankungen blenden lassen sollten. Wie im zweiten Quartal bereits beschrieben, hatten sich die Märkte in einer Art entwickelt, die das Erzielen eines langfristigen absoluten Werts zu einem schwierigen Unterfangen machte. Selbst den optimistischsten Stockpickern dürfte es zunehmend schwergefallen sein, an den europäischen Märkten wachstumsstarke, erstklassige oder sichere Aktien zu einem bezahlbaren Preis zu finden. Da sich Anleger weltweit in allen Anlageklassen um Ertrag und Wachstum streiten, könnte uns erneut ein „Nifty-Fifty“-Umfeld drohen, in dem Anleger mit aller Macht an den populärsten, wachstumsstärksten Qualitätswerten im Large-Cap-Universum festhalten – mit unrealistischen Erwartungen und möglicherweise teuren Folgen.
In einem derart unsicheren Umfeld könnte ein Long/Short-Aktienfonds einen gewissen Schutz vor Verlusten und gleichzeitig stetigere Erträge bieten. Für uns jedenfalls steht der Kapitalerhalt an erster Stelle. Sehen wir Probleme auf uns zukommen, versuchen wir, ihnen aus dem Weg zu gehen, indem wir Kapital abziehen. Das können wir jederzeit später wieder anlegen. Wir waren noch nie der Meinung, dass eine Absolute-Return-Strategie dem Markt nachjagen oder einen Index nachahmen sollte. Geschätzt wird diese Überzeugung zumeist dann, wenn die Zeiten rauer werden.
Wie bei unseren traditionellen Long-only-Fonds versuchen wir auch hier, im Wert steigende Aktien und Branchen zu finden, also Long-Positionen aufzubauen. Darüber hinaus nutzen wir aber auch Short-Positionen bei Unternehmen, deren Ausblick wir negativ einschätzen. Wollen wir das Gesamtengagement des Portfolios am Markt verringern, setzen wir dazu Absicherungsinstrumente wie Index-Futures ein. Hierbei handelt es sich um eine schnelle und kostengünstige Möglichkeit, die Volatilität im Portfolio kurzfristig zu reduzieren. Das daraus resultierende geringere Nettoengagement (Long-Positionen abzüglich Short-Positionen) hat sich als wertvolles Instrument erwiesen. Das macht die nachstehende Grafik deutlich, aus der die Outperformance unseres Fonds gegenüber dem breiter gefassten europäischen Index seit 2012 hervorgeht.
Goldene Regeln
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Wissen, wann man kriechen, wann man gehen und wann man laufen muss. Zahlt sich die Strategie nicht aus, Positionen schließen bzw. Kapital abziehen
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Bereit sein, das Brutto- und Nettoengagement über Index-Futures schnell anzupassen
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Ständig die Stop-Loss-Grenzen beobachten – Verluste aus Short-Positionen können unbegrenzt sein