"Eine der wichtigsten Fragen, die sich 2017 stellen, lautet, ob wir derzeit die Umkehr dieses Trends erleben. Genau kann man es noch nicht sagen, aber die Chancen für eine nachhaltige Trendwende hin zu Value-Titeln stehen gut.
Unseres Erachtens stößt die expansive Geldpolitik der Notenbanken an ihre Grenzen – und dieser Umstand wird die Märkte nachhaltig beeinflussen. Wahrscheinlich sind die Tiefstände bei den Anleiherenditen weltweit erreicht, ebenso die „Hochwassermarken“ bei den Bewertungen so-genannter Bond Proxies – gemeint sind anleiheähnliche „Qualitätsaktien“ mit geringer Volatilität, die konstant hoch in der Gunst der Anleger gestanden und ihren Besitzern ein behagliches Gefühl der Sicherheit gegeben haben. In den letzten drei Monaten des Jahres 2016 verkehrte sich dieses angenehme Befinden ins Gegenteil, und möglicherweise war die Entwicklung, die nun begonnen hat, erst der Anfang.
An vielen aktiven Fonds haben die Ereignisse des vergangenen Jahres Spuren hinterlassen. Der Favoritenwechsel von Wachstums- zu Value-Titeln läutet indessen einen Wandel ein. Nachdem wir europäische Banken fast ein Jahrzehnt lang gemieden hatten, ist der Sektor aus unserer Sicht nun ein Paradebeispiel für die interessanten Möglichkeiten, die sich in Europa eröffnen. Anlagen in Aktien europäischer Banken waren seit 2008 ein klarer Fall von Geldvernichtung. Das Geschäftsmodell der Geldinstitute war durch die Politik der quantitativen Lockerung stark unter Druck geraten, und verschärfte Bestimmungen der Aufsichtsbehörden kamen noch hinzu. Der Sektor hatte alle Merkmale einer Value-Falle, doch die Kombination von stark verbesserten Eigenkapitalquoten und einer Wende bei den Zinserwartungen lässt ihn für Investments nun wieder interessant erscheinen."