Nachdem chinesische „A-Aktien“ kürzlich in den MSCI Emerging Market Index sowie in den MSCI Asia Pacific Index aufgenommen worden sind, ist eine sorgfältige Analyse wichtiger denn je. Zahlreiche China-Aktien haben im zurückliegenden Jahrzehnt eine sehr gute Performance gezeigt, doch für Schlagzeilen sorgten auch eine Reihe von Fällen, in denen die Kurse steil abstürzten. Nicht selten waren Corporate Governance-Probleme die Gründe dafür. Internationale Anleger sollten Investmentgelegenheiten daher stets im besonderen Kontext des chinesischen Markts bewerten.
Für die Artikelserie stützt sich Janus Henderson auf seine jahrzehntelange Erfahrung mit chinesischen und asiatischen Aktien. Analysiert werden Unternehmen, die in der Vergangenheit finanzielle Stressphasen durchlebt haben. In Abhängigkeit davon, ob ihr Aktienkurs daraufhin kollabierte oder sich wieder stabilisierte, wurde eine Reihe von Signalen und gemeinsamen Merkmalen ermittelt und mit roten und grünen Ampelsymbolen gekennzeichnet. Diese sollen künftig dabei helfen, chinaspezifische Risiken zu erkennen und abzuschätzen, ob ein Unternehmen für etwaige Krisen gerüstet ist.
Mike Kerley, Director of Pan-Asian Equities und Fondsmanager, sagte dazu: „In China gibt es echte Perlen, doch um sie zu entdecken, bedarf es sorgfältiger Analysen. Chinas Eintritt in die globalen Finanzmärkte war folgenschwer, und das Land wird auf dieser Bühne in den nächsten Jahren noch weiter an Bedeutung gewinnen. Zwischen China und dem Rest der Welt bestehen jedoch deutliche Unterschiede in der Art und Weise der Unternehmensführung. Das betrifft insbesondere Vorstandsstrukturen, Corporate Governance und das Verhältnis zwischen dem Management und den einzelnen Investoren. Indem wir unser Wissen teilen, möchten wir Anlegern weltweit ein besseres Verständnis der Besonderheiten der chinesischen Unternehmenskultur vermitteln. Vor allem sollten sie die Risiken besser verstehen, jenseits aller Kennzahlen.“
Tim Clissold, China-Experte und Unternehmer, fügt hinzu: „In China ist das geschäftliche Umfeld noch jung, das hat natürlich Auswirkungen. An der Spitze wachstumsstarker, innovativer Unternehmen stehen oft die Gründer, die naturgemäß unglaublich fokussiert, motiviert und in ihren Entscheidungen unabhängig sind. Eine solche Situation geht meist mit eher schwachen GovernanceStrukturen einher. Das Konzept starker Leitungs- und Aufsichtsgremien ist in China noch relativ neu, ebenso wie Audits durch externe Prüfer. Auch die ordnungspolitischen Rahmenbedingungen sind verglichen etwa mit den USA noch vergleichsweise schwach entwickelt. Vor diesem Hintergrund bieten sich große Chancen, aber die Risiken sind ebenfalls groß – das sollten Anleger wissen.“