Zusammenfassung:
Die Ankündigung vom vergangenen Donnerstag, dass die Premierminister Großbritanniens und Irlands einen möglichen Weg zu einem Brexit-Deal gefunden hätten, war eine große Überraschung. Der unerwartete Durchbruch hatte erhebliche Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Auf den Heimatmarkt fokussierte britische Aktien, wie z.B. Banken, stiegen an und das Pfund Sterling verzeichnete seinen größten zweitägigen Aufschwung seit einem Jahrzehnt. Bis zum Ende der Woche deuteten die Optionspreise darauf hin, dass sich die Anleger von der Angst vor dem Stichtag 31. Oktober zu einer optimistischen Einschätzung der Aussichten für das Pfund Sterling auf einen Monatshorizont bewegt hatten.
Paul O’Connor sieht die überschwängliche Reaktion der Finanzmärkte auf die Entwicklungen der vergangenen Woche als angemessen an, was die abnehmende Wahrscheinlichkeit eines No Deal-Brexit widerspiegelt. Er ist jedoch keineswegs überzeugt, dass der sich abzeichnende Weg zum Brexit zu einem stabileren politischen Umfeld im Vereinigten Königreich oder förderlich für die Wirtschaft sein wird. Britische Vermögenswerte werden sich mit ziemlicher Sicherheit weiter erholen, wenn Boris Johnson seinen Deal diese Woche genehmigen lassen kann, aber selbst in diesem unwahrscheinlichen Szenario wird die Feierlaune durch die Erkenntnis getrübt, dass dies der Kurs auf einen ziemlich harten Brexit ist. Wenn der Deal nicht angenommen und die Brexit-Frist verlängert wird, bleibt die Prognose schwierig. Ein großer Teil des Parlaments wünscht sich eine Einigung, die dieser nahe kommt, ein anderer Teil setzt sich für ein zweites Referendum ein. Für keine von beiden Varianten gibt es keine Hinweise auf eine Mehrheit.
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Paul O’Connor, Leiter Multi-Asset-Team, Janus Henderson