Janus Henderson Investors: Hamish Chamberlayne zu jüngsten Entwicklungen bei SRI-Kapitalanlagen

Hamish Chamberlayne, Portfoliomanager des Horizon Global Sustainable Equity Fund von Janus Henderson, diskutiert in diesem Beitrag aktuelle Entwicklungen bei nachhaltigen und verantwortlichen Kapitalanlagen (SRI) und erläutert Positionierung, Performance und Transaktionen des Fonds. Janus Henderson Investors | 03.02.2020 10:30 Uhr
Hamish Chamberlayne, Portfoliomanager des Horizon Global Sustainable Equity Fund von Janus Henderson / © Janus Henderson Investors
Hamish Chamberlayne, Portfoliomanager des Horizon Global Sustainable Equity Fund von Janus Henderson / © Janus Henderson Investors
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

Die globalen Aktienmärkte beendeten das Jahr mit einem Schlussspurt, und der MSCI World Index legte im vierten Quartal um mehr als 8% gemessen in US-Dollar zu. Damit summiert sich seine Gesamtrendite für 2019 auf über 25%. Auf Anzeichen einer gewissen Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China reagierten die Märkte positiv. Die US-Notenbank behielt ihren Leitzins bei, und mehrere andere Zentralbanken rund um den Globus signalisierten einen expansiveren geldpolitischen Kurs. Für Pfund-Sterling-Anleger fiel die Renditebilanz schwächer aus, da das britische Pfund als Reaktion auf den fulminanten Wahlsieg der Konservativen bei den Parlamentswahlen in Großbritannien aufwertete. Für viele Anleger verbindet sich damit die Hoffnung auf größere politische Stabilität und ein Ende des Brexit-Dramas. Mit ihrer wachsenden Zuversicht verhalfen Anleger einigen konjunkturempfindlicheren Sektoren wie Informationstechnologie, Finanzen und Werkstoffe zu einer überdurchschnittlichen Kursentwicklung. Industrie- und Kommunikationsdienstleistungen verbuchten ebenfalls gute Renditen, während die eher defensiven Sektoren Versorger, Verbrauchsgüter und Immobilien hinterherhinkten.

Für das Thema Nachhaltigkeit war 2019 ein wichtiges Jahr, in dem es etliche wirtschaftlich bedeutsame ökologische Ereignisse in die Schlagzeilen schafften. Möglicherweise werden wir 2019 im Rückblick als einen Wendepunkt für die Schaffung eines breiteren öffentlichen Bewusstseins für die Dringlichkeit globaler Umweltprobleme sehen.

Im letzten Jahr gab es den ersten Konkurs, der direkt dem Klimawandel zuzuschreiben ist: Der kalifornische Energieversorger PG&E musste Insolvenz anmelden. Verheerende Brände in dicht besiedelten Gebieten in Kalifornien, aber auch in Südostasien und Australien sowie in unberührter Wildnis im Amazonas-Regenwald und am Polarkreis, oft begleitet von Rekordhitze, beherrschten das ganze Jahr über die Schlagzeilen. Es war auch das Jahr, in dem ein 16-jähriges Mädchen aus Schweden zum Gesicht einer weltweiten Klimaprotestbewegung wurde und die globale Verschmutzung durch Plastik sowie die Umweltkosten der Fleischproduktion ins Bewusstsein vieler Menschen rückten.

Hoffnung macht dagegen, dass immer mehr Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit in den Mittelpunkt ihrer Wachstumsstrategien stellen, saubere Technologien immer billiger werden und die Kosten für den Bau erneuerbarer Energieanlagen unter die Betriebskosten von Kohlekraftwerken fallen. Zudem wurden so viele Elektrofahrzeuge verkauft wie nie zuvor, während die Autohersteller erklärten, dass sie in den kommenden Jahren 225 Milliarden Dollar in die E-Mobilität investieren werden. Zu guter Letzt war 2019 das Jahr, in dem pflanzlicher Fleischersatz in der Mitte der Gesellschaft ankam.

Der Fonds erzielte im vierten Quartal eine Rendite von 10,1% gemessen in US-Dollar, während der MSCI World-Index* ein Plus von 8,6% verbuchte. Die Übergewichtung des Informationstechnologiesektors wirkte sich günstig auf die Performance aus. Aber auch die Titelauswahl zahlte sich aus, wobei vier der zehn besten Aktien aus unterschiedlichen Sektoren stammten. Nur eine der besten drei Aktien kam aus dem Technologiesektor.

*Quelle: Morningstar, Stand: 31. Dezember 2019, Rendite der Anteilsklasse A2 des Janus Henderson Horizon Global Sustainable Equity Fund in US-Dollar. Wertentwicklungen in der Vergangenheit sind kein Indikator für zukünftige Wertentwicklungen.

Gewinnbringer des Fonds:

Humana (Gesundheit) bietet hauptsächlich Medicare-Advantage-Pläne für ältere Menschen in den USA an. Mit dem Nachlassen der politischen Risiken erholte sich die Humana-Aktie spürbar. Zu Quartalsbeginn sahen es Anleger als weniger wahrscheinlich an, dass die von Elizabeth Warren vorgeschlagene „Krankenversicherung für alle“ tatsächlich kommt. Die Aktie profitierte zudem von der Unterzeichnung eines Gesetzes durch Donald Trump, mit dem eine Steuer für Krankenversicherer aus der Obama-Ära abgeschafft wurde.

Tesla (nachhaltiger Transport) ist ein weltweit führender Hersteller von Elektrofahrzeugen, Lithium-Ionen-Batterien und Solarenergie-Systemen, der den weltweiten Übergang zu nachhaltiger Energie beschleunigen will.  Der Aktienkurs sprang im Dezember um 25% nach oben, womit sich die Rendite in den letzten sechs Monaten auf 87% und seit den Tiefstständen vom Juni auf mehr als 100% summiert. Nach dem Ausweis eines Überraschungsgewinns im dritten Quartal wurde der Kurs auch durch die Eröffnung einer Gigafabrik in Shanghai und positive Kommentare zum Produktionszeitplan für das Modell Y beflügelt. Bereits kurz nach Jahresende meldete Tesla für das vierte Quartal unerwartet hohe Auslieferungszahlen, was der Aktie weiteren Auftrieb gab. Wir sprachen im Dezember mit dem Management und sind vorsichtig optimistisch, dass Tesla bei der operativen Ausführung auf einem guten Weg ist. Inzwischen ist offensichtlich, dass Tesla über einen mehrjährigen Vorsprung verfügt, nachdem etliche neu auf den Markt gebrachte Elektrofahrzeuge der Konkurrenz bei Verbrauchern wenig Anklang fanden.

Autodesk (Wissen & Technologie) ist der weltweit führende Anbieter von Designsoftware für Architekten und Ingenieure. Ihnen ermöglichen es die Lösungen des Unternehmens, die ökologischen und sozialen Auswirkungen ihrer Entwürfe zu optimieren, sei es durch die Reduzierung des Energiebedarfs oder die Bereitstellung einer belastbaren und ökologisch nachhaltigen Infrastruktur. Die Aktie stieg im vierten Quartal, nachdem Autodesk überraschend gute Zahlen vorgelegt und seine Gesamtjahresprognose für den freien Cashflow angehoben hatte. Die Umstellung auf ein Abo-Modell mit wiederkehrenden Umsatzerlösen ist nun weitgehend abgeschlossen. Aus den neusten Zahlen gehen zudem Fortschritte bei der Umwandlung nicht zahlender Nutzer (die immer noch fast drei Viertel der weltweiten Nutzerbasis ausmachen) und eine gute Dynamik auf den Endmärkten im Bau- und verarbeitenden Gewerbe hervor, in dem Autodesk mit seinen Lösungen die digitale Transformation möglich macht. Obwohl das Unternehmen nicht gegen eine globale Wachstumsverlangsamung immun ist, sehen wir in den kommenden Jahren weiterhin großes Wachstumspotenzial und zahlreiche Möglichkeiten, wie Autodesk selbst seine Margen verbessern kann. Das bestärkt uns in unserer Anlagethese für diese Aktie.

Verlustbringer:

Der größte negative Einfluss auf die Performance resultierte aus unserer Untergewichtung von Apple. Die nächstgrößeren Verlustbringer waren Gildan, Progressive und Texas Instruments.

Gildan (Lebensqualität) ist ein nordamerikanischer Textilhersteller, der für seine hohen Sozial- und Umweltstandards bekannt ist. Das Unternehmen betreibt moderne Produktionsanlagen, in denen es kostengünstig hohe Qualität produzieren, die Umweltbelastung seiner Geschäftstätigkeit verringern und branchenführende Arbeitsbedingungen gewährleisten kann. Die Aktie fiel zurück, nachdem Gildan enttäuschende Geschäftszahlen vorgelegt und seine Gesamtjahresprognose wegen einer unerwartet schwachen Kundennachfrage im Siebdrucksegment gesenkt hatte. Der Nachfragerückgang hat uns zwar enttäuscht. Wir sind jedoch unverändert optimistisch, dass Gildan seine Stellung als Niedrigkostenführer in den Kategorien Siebdruck und Fashion Basics verteidigen wird, denn die aktuelle Schwäche ist unseres Erachtens nicht auf ein verändertes Wettbewerbsumfeld zurückzuführen.

Progressive (Sicherheit) ist eine der größten Kfz-Versicherungen in den USA und bezeichnet sich selbst als Datenanalyseunternehmen mit Fokus auf der Versicherungswirtschaft. Mithilfe von Datenanalysen versucht es, sicherere Fahrer zu erkennen und als Kunden zu gewinnen. So kann Progressive niedrigere Versicherungstarife anbieten und verfügt über einen Wettbewerbsvorteil, der höhere Wachstumsraten zur Folge hat. Bei Progressive kam es jedoch zu Gewinnmitnahmen. Auslöser waren die Veröffentlichung etwas enttäuschender Zahlen zu seiner Kernverlustquote, eine Rückstellung im Firmenwagengeschäft und ein unerwartet niedriges Prämienwachstum.

Texas Instruments (Wissen & Technologie) zählt zu den weltweit führenden Halbleiterdesign- und -fertigungsunternehmen und hat sich auf die Entwicklung von Analogchips und Embedded-Prozessoren spezialisiert. Analoge Halbleiter sind die Bausteine einer zunehmend vernetzten Welt und werden für viele Endkundenanwendungen benötigt. Unter anderem für Technologien im Bereich erneuerbare Energien, für Diagnosegeräte im Gesundheitswesen und für autonomes Fahren. Die Aktie musste nach Bekanntgabe erwartungsgemäßer Ergebnisse und überraschend niedriger Prognosen Kurseinbußen hinnehmen. Texas Instruments leidet unter der Schwäche seiner Automobil-, Industrie-, Verbraucher- und Kommunikationsendmärkte, auf denen die Handelsspannungen die Nachfrage kurzfristig belastet haben. Der Handelskonflikt bremst zwar nach wie vor den Ordereingang, aber das Unternehmen steuert seine Lagerbestände sehr effektiv und hat die Kosten im Griff. Damit ist es für einen Wiederanstieg der Nachfrage gut aufgestellt.

Portfolioaktivitäten

Im Quartal nahmen wir Innergex und Zendesk neu ins Portfolio, während wir die Positionen Costa Group und Waters glatt stellten.

Innergex (sauberere Energie) entwickelt und betreibt Anlagen für regenerative Stromerzeugung in Kanada, den Vereinigten Staaten, Frankreich und Chile. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Wind-, Solar- und Wasserkraftprojekte. Bei seinen Projekten arbeitet Innergex mit Behörden, Nichtregierungsorganisationen, Naturschutzverbänden, der Wissenschaft und lokalen Organisationen zusammen, um Lösungen zu entwickeln und umzusetzen, die die Interaktion zwischen Mensch und Wildtieren sowie die Störung wichtiger Ökosysteme mindern.

Zendesk (Wissen & Technologie) ist ein globaler Anbieter von CRM-Software und will Unternehmen beim Aufbau besserer Beziehungen zu ihren Kunden unterstützen. Die Software vereinheitlicht die Kundenkommunikation und Kundendaten über verschiedene Kanäle, um besten Kundenservice und -kontakt über alle Kanäle zu ermöglichen. Die auf der Cloud und offenen Standards basierende Software von Zendesk ist einfach zu nutzen und zu implementieren. Unternehmen bietet sie Flexibilität, um sich schnell anzupassen, sich auf Innovationen zu konzentrieren und die Produktivität zu steigern.

Aussichten

Unser Ausblick ist unverändert, und die aktuellen Entwicklungen rund um den Globus geben reichlich Anlass zur Sorge. Nachlassendes Wirtschaftswachstum, geopolitische Instabilität, der anhaltende chinesisch-amerikanische Handelskrieg und der Brexit sind eine große Belastung für die Unternehmen und trüben die Stimmung der Anleger. Verständlich daher, dass viele zur Vorsicht mahnen, wenn es um Aktien geht. Deren Ausblick schätzen wir jedoch nach wie vor optimistisch ein, vor allem für jene mit überragenden Wachstumsmerkmalen. Die Schwäche in der Industrie und im verarbeitenden Gewerbe hält nun schon seit einigen Quartalen an, und einiges deutet darauf hin, dass bei den Lagerbeständen und in der Industrie die Talsohle demnächst durchschritten sein könnte. Die Halbleiterbranche ist häufig ein Frühindikator, und in den letzten Quartalen gab es Anzeichen einer Stabilisierung der Speicherchippreise. Viele Unternehmen der Branche rechnen für 2020 mit einer Erholung. Dass viele Zentralbanken zu einer entgegenkommenderen Geldpolitik übergegangen sind, kommt Wachstumsaktien sehr zugute. Nicht zuletzt deshalb sehen wir bei vielen unserer Anlagen noch erhebliches Aufwärtspotenzial. Es ist zwar richtig, dass die Aktienbewertungen über dem langfristigen Durchschnitt liegen. Auf absoluter Basis sind sie jedoch im Vergleich zu Anleihen historisch niedrig.

Wir sind bereit, unser Engagement bei Unternehmen aufzustocken, die von einer Erholung der Industrieproduktion profitieren. Die vielen Unsicherheiten behalten wir aber fest im Blick. Ein bedeutender Teil des Portfolios ist in Unternehmen mit einem hohen Anteil wiederkehrender Umsätze, mit starken Bilanzen und einer gewissen Resilienz gegen globale makroökonomische Trends investiert. Wir sind überzeugt, dass uns die Ausrichtung auf Nachhaltigkeit in unsicheren Zeiten hilft, Firmen mit nachhaltigem Wachstum zu finden, die auch in turbulenten Phasen Mehrwert schaffen werden.

Bei Unternehmen, die auf der richtigen Seite langfristiger Trends stehen, bietet sich eine Fülle von Anlagechancen. Technologischer Wandel und Innovationen haben nicht an Dynamik eingebüßt, und das Thema Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung. Aktive Fondsmanager können auf positive Weise Einfluss nehmen, indem sie bewusst in Unternehmen investieren, die auf mehr Nachhaltigkeit hinarbeiten, und jene meiden, die unserem Planeten langfristig Schaden zufügen.

Sofern nicht anders angegeben, stammen sämtliche Angaben von Janus Henderson Investors mit Stand vom 31. Dezember 2019.

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