Obwohl ein Anstieg prognostiziert worden war, übertraf die Inflationsrate in den USA die Schätzungen. Der CPI-Index stieg im Jahresvergleich um 2,6 Prozent und lag damit deutlich über dem Ziel der Fed und fast 1 Prozent höher als vor einem Monat. Dies wurde allgemein erwartet, da sich die Preise als Reaktion auf die Wiedereröffnung nach den pandemiebedingten Lockdowns vor einem Jahr erholen. Es wird erwartet, dass diese Basiseffekte die Ursache für weitere Inflationserhöhungen im nächsten Quartal oder darüber hinaus sein werden. Die Kerninflation stieg stärker als erwartet, bleibt aber mit 1,6 Prozent unter dem Zielwert. Anleger werden diese Messgröße, die einige der volatileren Komponenten nicht berücksichtigt, in den nächsten Monaten wahrscheinlich im Auge behalten, da mit erheblichen Bewegungen im Gesamtindex zu rechnen ist. Die Prognosen deuten darauf hin, dass die Inflation im Verlauf des zweiten Quartals bei über 3 Prozent liegen könnte. Diese wird jedoch voraussichtlich vorübergehend sein und von da an in Richtung 2 Prozent zurückgehen.
Trotz des großen Anstiegs zeigten sich die Märkte unmittelbar nach der Veröffentlichung relativ unbeeindruckt. Die US-Staatsanleiherenditen waren niedriger, insbesondere die Realrendite, und führten zu einer nur leichten Abschwächung des US-Dollars. Von den US-Aktienfutures wurden die Nachrichten jedoch gut aufgenommen, nachdem sie am Tag zuvor aufgrund negativer Impfstoffnachrichten belastet gewesen waren. Die NASDAQ 100-Futures stiegen nach dem Inflationsbericht um 0,6 Prozent, da niedrigere Realrenditen die hohe Bewertung des Index unterstützen.
Oliver Blackbourn, Portfoliomanager bei Janus Henderson Investors