Kathrein-CIO Holzer: Was bedeuten steigende US-Zinsen für die globalen Aktienmärkte?

Das Börsenjahr 2022 begann durchaus volatil. Ein Begriff, der vermutlich im Laufe des Jahres noch stärker strapaziert werden wird. Chief Investment Officer Harald Holzer gibt einen kurzen Ausblick, was die Kathrein Privatbank für 2022 erwartet und welche Szenarien die Marktentwicklung beeinflussen können. Kathrein Privatbank | 17.01.2022 17:20 Uhr
Harald Holzer, MBA, CFA, Mitglied des Vorstandes / Chief Investment Officer, Kathrein Privatbank / © e-fundresearch.com / Kathrein
Harald Holzer, MBA, CFA, Mitglied des Vorstandes / Chief Investment Officer, Kathrein Privatbank / © e-fundresearch.com / Kathrein
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Wir bleiben weiterhin positiv, was die Entwicklung der globalen Aktienmärkte anbelangt. Die Gewinnerwartungen für 2022 wurden gegenüber den Prognosen vor Ausbruch der Omikron-Variante zwar etwas zurückgenommen, liegen aber immer noch über den Werten von 2021. Besonders im Jahr 2023 werden wieder starke Unternehmensgewinnzuwächse erwartet. Der Bullenmarkt, der im März 2019 begonnen hat, ist noch immer vergleichsweise jung und hat weiterhin Potenzial, wenn auch zwischenzeitlich eine zehnprozentige Korrektur nicht ausgeschlossen werden kann. Natürlich gibt es viele Punkte, die für einen Kursrückschlag sorgen könnten. Die Aktivitäten der US FED stehen hier besonders im Rampenlicht.  Kann die FED die Zinssätze anheben, die Anleihenkäufe stoppen und die Bilanzsumme so weit reduzieren, dass die Inflationsraten bzw. die Inflationserwartungen sinken, ohne eine Rezession auszulösen

Warum ist dies so wichtig? Historisch betrachtet war eine Inflation über 4 % eher schlecht für die Erträge von Geldanlagen (Sparbuch, Geldmarkt, Anleihen, Aktien).

Besonders bei einer rapiden Zinserhöhung sind die Aktienmärkte unter Druck gekommen, d.h. wenn die Fed bei fast jeder Sitzung die Zinsen erhöht hat (heuer werden vier Erhöhungen bei zehn Sitzungen erwartet). Derzeit ist die Ausgangslage aber anders als in der Vergangenheit, denn selten waren die Leitzinsen soweit unter der Inflationsrate gelegen. 

In Phasen steigender Leitzinsen fallen normalerweise die Markt-KGVs, was ein Vorteil für Unternehmen mit schon niedrigen KGVs (sog. „Value“ Aktien) mit sich bringt. Wachstumsaktien wie z.B. Technologie könnten eine Neubewertung erfahren und auf deutlich tiefere Niveaus sinken.

Wichtig ist auch die Frage, ob die Fiskalpolitik der Geldpolitik folgen wird und von den Staaten ein restriktiverer Kurs einschlagen wird? Wenn dies zutreffen würde, stellt sich die Frage, wie stark die Wirtschaft dann ohne diese zusätzlichen Impulse wachsen kann.

Werden die bekannten geopolitischen Krisenherde Taiwan und Ukraine eskalieren und sich auf die Finanzmärkte auswirken? Wird COVID schließlich von einer Pandemie zu einer endemischen Krankheit werden oder ganz verschwinden?

Viele offene Fragen, die zu beantworten sind. Doch derzeit stehen die Anzeichen auf Wachstum mit sehr geringer Rezessionsgefahr. Die Zinskurve ist steil, d.h. die Renditen von 10-jährigen Staatsanleihen sind höher als die der 2-jährigen.  Sollte sich durch die Zinserhöhungen der Fed dieses Verhältnis umkehren, so kann – wie in der Vergangenheit nach vier bis acht Quartalen – eine Rezession folgen.  

FazitKeine Rezession, kein Bärenmarkt.

Harald Holzer, MBA, CFA, Mitglied des Vorstandes / Chief Investment Officer, Kathrein Privatbank

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