Diese Fünf Fragen bewegen die Kathrein Experten 2024

Kathrein Privatbank | 10.01.2024 11:39 Uhr
Josef Stadler, Portfoliomanager; Thomas Odehnal, Portfoliomanager; Harald Besser, Head of Portfolio Management; Andreas Auer, Relationship Manager Institutional Business; Michael Wilnitsky, Produktmanager; Kathrein Privatbank / © e-fundresearch.com / Kathrein Privatbank
Josef Stadler, Portfoliomanager; Thomas Odehnal, Portfoliomanager; Harald Besser, Head of Portfolio Management; Andreas Auer, Relationship Manager Institutional Business; Michael Wilnitsky, Produktmanager; Kathrein Privatbank / © e-fundresearch.com / Kathrein Privatbank

Startet die Wirtschaft 2024 wieder durch?

Harte Landung, weiche Landung oder gar keine Landung? Viele Szenarien über die wirtschaftliche Entwicklung wurden im Vorjahr diskutiert. Den größten Volkswirtschaften blieb bislang eine harte Landung, im Sinne einer schmerzhaften Rezession, erspart. Deutschland befindet sich in einer wirtschaftlichen Stagnation, der Rest Europas kann angesichts der zumeist geringer ausgeprägten Industriesektoren sogar mit einem schwachen Wachstum aufwarten. In den Vereinigten Staaten zeichnet sich nach wie vor gutes Wachstum ab, dies wird auch durch den anhaltend stabilen Arbeitsmarkt im Dezember unterstrichen. Der Arbeitsmarkt ist unseres Erachtens der Knackpunkt bei der Frage nach der Art der Landung. Halten die Unternehmen die Menschen in Beschäftigung (und diese erhalten ihren Lohn bzw. ihr Gehalt) dürfte die Abschwächung eher geringer ausfallen. Die Erfahrung durch die Pandemie und die damit einhergegangenen Schwierigkeiten bei der Personalsuche oder auch die demographische Entwicklung, könnten Gründe sein, warum dieses Szenario eintritt. Einen Risikofaktor stellt jedoch nach wir vor die Geldpolitik dar. In der Eurozone wie auch in den Vereinigten Staaten sind die Notenbanken bremsend ausgerichtet und es kann immer noch sein, dass das Wirtschaftswachstum einbricht. Entscheidend wird sein, wie Faktoren wie beispielsweise der private Konsum dagegenhalten können.

Andreas Auer, Relationship Manager Institutional Business

Haben wir die Höchststände der Anleihenrenditen schon 2023 gesehen?

Die Frage, ob die Höchststände der Anleihenrenditen im Jahr 2023 bereits erreicht wurden und wie es weitergeht, ist für Investoren von großer Bedeutung. Mit den höchsten Renditen bei 10-jährigen Anleihen in Deutschland seit 2011 und in den USA seit 2007 scheint 2023 eine neue Ära nach der Phase der ultratiefen Zinsen infolge der Finanzkrise angebrochen zu sein. In der Eurozone verzeichnen wir die höchsten Geldmarktsätze seit 2008, und die Phase der negativen Geldmarktzinsen scheint nun hinter uns zu liegen. Nach dem Inflationschock müssen die Märkte das Renditeniveau nun neu einschätzen. Ein Indikator könnte die Realverzinsung sein, die in der Niedrigzinsphase sehr niedrig bis negativ ausfiel. Derzeit tendieren die Märkte dazu, diese Bewertungen wieder anzustreben, was unserer Ansicht nach zu optimistisch ist. Wenn man demographische Überlegungen einbezieht und von einem langfristig deutlich schwächeren Wachstum ausgeht, drängt sich das japanische Szenario auf. Es ist jedoch zu beachten, dass selbst in Japan die realen Renditen meistens positiv waren. Unserer Meinung nach hat der Markt bereits im vierten Quartal das positivste Szenario für 2024 eingepreist. Ein deutlicher Anstieg kann jedoch vom Niveau zu Jahresbeginn nicht ausgeschlossen werden.

Harald Besser, Head of Portfolio Management

Sind die Renditen so niedrig, weil die Marktteilnehmer eine schwere Rezession erwarten oder weil sie „Goldilocks“, also ein perfektes Umfeld für rasche Zinssenkungen, erwarten?

Die Aktienmärkte sind, zumindest in den letzten Wochen des Jahres 2023, stark gestiegen. Das spricht gegen das Rezessionsszenario. Für eine mögliche Rezession spricht, dass für in etwa die Hälfte aller Arbeitnehmer der Eurozone im ersten Halbjahr 2024 die Lohnverhandlungen anstehen und auch Basiseffekte greifen, die der Inflation auf ihrem Sinkflug Einhalt gebieten werden. Das spricht, neben der herausfordernden Geopolitik, gegen das „Alles wird rasch gut“-Szenario. Eine Rendite im zehnjährigen Bereich um die zwei Prozent bei einem Leitzins von 4,5% spricht in unseren Augen gegen die Vernunft. Somit wird es spannend, wo die Reise hingeht.

Thomas Odehnal, Portfoliomanager

Schafft die US-Volkswirtschaft die sanfte Landung?

In der Zeit der Polykrisen stellt die erstaunliche Widerstandsfähigkeit des US-Wachstums die einzige konstante Größe dar.

Vor einem Jahr um diese Zeit bewerteten wir das Risiko einer Rezession als gering, da wir die zugrunde liegenden Fundamentaldaten im Vergleich zum Konsens für unterschätzt hielten. Wir sind zuversichtlich, dass sich dieser Trend bis 2024 fortsetzen wird.

Unsere Grundannahme einer sanften Landung für die US- und Weltwirtschaft bleibt bestehen. In diesem Szenario gehen wir davon aus, dass die US-Notenbank die Zinssätze aufgrund positiver Entwicklungen bei der Inflationsbekämpfung senken wird, nicht jedoch aufgrund einer ausreichend großen Verschlechterung des Wirtschaftswachstums, die geldpolitische Anreize erfordert.

Michael Wilnitsky, Produktmanager

Gibt es ein Aufwärtspotential abseits der großen Technologie- und Kommunikations-Unternehmen?

Einige wenige Mega-Cap-Aktien waren für den Großteil der Performance im MSCI World Index 2023 verantwortlich. Das bedeutet, dass ein breit diversifiziertes aktiv verwaltetes Aktienportfolio mit hoher Wahrscheinlichkeit hinter der Entwicklung des “Marktes” zurück geblieben ist. Gegen Ende des Vorjahres stellte sich eine breitere “Partizipation” an der Jahresendrallye ein. Zum Jahresauftakt zählten die “glorreichen Sieben“ hingegen mehrheitlich zu den Underperformern und sind auch hauptverantwortlich für den schwachen Start des US-Aktienmarktes ins neue Jahr. Wir setzen in unserer Strategie auf einen breiteren Aufschwung.

Josef Stadler, Portfoliomanager

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