Nie zuvor war es wichtiger, neu zu beurteilen, welche Rolle die Kapitalmärkte bei der Wertschöpfung für die Gesellschaft spielen. Schätzungen zufolge könnten 50 bis 60 Billionen USD an Investitionen in grüne Infrastruktur notwendig sein, um bis 2050 globale Klimaneutralität zu erzielen.1
Das Global Impact Investing Network (GIIN) definiert Impact Investing als spezielle Anlagen, die mit der Absicht getätigt werden, neben einer finanziellen Rendite positive und messbare soziale und Umweltauswirkungen zu erzielen. Im Kern gibt es vier in der Branche anerkannte Grundsätze, die als Maßstab für Impact Investing dienen.
Aufgrund der Herausforderungen hinsichtlich der Messbarkeit und der begrenzten Anzahl an börsennotierten Unternehmen, die auf ihre sozialen und Umweltauswirkungen fokussiert sind, war Impact Investing allerdings bisher traditionell auf die privaten Märkte beschränkt. Die traditionellen Hürden für Impact Investing an den liquiden Märkten sind in erster Linie auf zwei Faktoren innerhalb dieser vier Themen zurückzuführen.
Beurteilung der Absicht
Ob eine Anlage in einem Unternehmen als „Impact Investing klassifiziert werden kann oder nicht, hängt unter Umständen von den Absichten des Unternehmens ab. Die breitere Geschäftstätigkeit vieler börsennotierter Unternehmen kann Fragen über die wahren Absichten der Unternehmensleitungen aufwerfen, wenn es darum geht, Auswirkungen, d. h. einen „Impact“, zu erreichen (beispielsweise ein Konsumgüterunternehmen, das einen kleinen Unternehmensbereich für Frauengesundheit hat). Da es derzeit keine allgemeingültigen Leitlinien gibt, sind Anleger bei der entsprechenden Klassifizierung von Unternehmen größtenteils auf sich selbst gestellt.
Das Problem mit dem Nachweis
Die Fähigkeit, Auswirkungen zu quantifizieren, ermöglicht es, Impact Investing von herkömmlicheren thematischen Anlagen zu unterscheiden, und ist ein Grund, warum sich Impact Investing viele Jahre lang hauptsächlich an den privaten Märkten abspielte. Dort gibt es mehr messbare Ergebnisse, die in der Regel mit einem klaren und quantifizierbaren Ziel verknüpft sind, das erreicht werden kann, wenn man die Höhe der Kapitalanlage anpasst. An den liquiden Märkten hingegen war das Spektrum an Impact-Investing-Anlagechancen in der Vergangenheit begrenzter und, sogar wenn diese Chancen bestanden, waren sie nicht so transparent und daher komplexer, wodurch Anleger die Ergebnisse nicht so genau messen konnten.
Bei Goldman Sachs Asset Management vertreten wir die Auffassung, dass wir diese Einschränkungen am besten überwinden können, wenn wir Zeit und Ressourcen in den Dialog mit Unternehmen investieren, um Daten über soziale oder Umweltauswirkungen direkt von der Quelle zu erhalten. Man muss jedoch beachten, dass Unternehmen derartige Impact-Kennzahlen vielleicht einfach nicht veröffentlichen können. Allerdings waren die Ergebnisse auf Unternehmensebene unseren Erfahrungen nach in der Regel robust und wir sind überzeugt, dass ein kontinuierlicher Dialog diese Impact-Daten weiter verbessern und einheitlicher machen kann.
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(1) Quelle: Goldman Sachs Investment Research – Carbonomics: Introducing the GS Net Zero Carbon Models and Sector Frameworks.