Angesichts des robusten Wachstums und der beginnenden Senkung der Leitzinsen war 2024 insgesamt ein gutes Jahr für Finanzanlagen. Insbesondere die US-Aktienindizes erzielten das zweite Jahr in Folge eine Gesamtrendite von mehr als 20 Prozent. Der Anstieg der Anleiherenditen im vierten Quartal wirkte sich jedoch negativ auf die Performance von Staatsanleihen aus: Deutsche Bundesanleihen und US-Treasuries erzielten 2024 eine Gesamtrendite von weniger als einem Prozent (italienische Bundesanleihen hingegen immer noch mehr als 5 Prozent).
Durch den jüngsten Anstieg der Renditen haben sich jedoch die Aussichten für 2025 aufgehellt, insbesondere für Staatsanleihen mit langen Laufzeiten. Wir gehen davon aus, dass die Inflation im Laufe des Jahres auf beiden Seiten des Atlantiks sinken wird, und sind auch optimistischer als der Markt, was Leitzinssenkungen angeht (Fed: 75 Basispunkte gegenüber 43 Basispunkten, EZB: 125 Basispunkte gegenüber 106 Basispunkten). Sollte sich die jüngste Stärke des US-Dollars fortsetzen (nicht nur gegenüber dem Euro, sondern auch gegenüber dem chinesischen Yuan und anderen Währungen), dürfte das globale Wachstum schwächer ausfallen und mögliche Phasen finanzieller Instabilität die Nachfrage nach Staatsanleihen stützen. In unserem Basisszenario sehen wir für 10-jährige Bundesanleihen und 10-jährige US-Treasuries bis zum Jahresende ein Abwärtspotenzial von mehr als 40 Basispunkten gegenüber dem derzeitigen hohen Niveau.
Chart der Woche
Eurozone: Emission von Staatsanleihen (in Mrd. Euro, Laufzeit > 1 Jahr)
Von Dr. Florian Spaete, Senior Bond Strategist, Generali Investments