Auf der März-Sitzung entschied sich die Fed dafür, die Auswirkungen des Unsicherheitsschocks auf die US-Wirtschaft und die drohende Zollerhöhung abzuwarten. Den von ihr bevorzugten Pfad für den Leitzins ließ sie gegenüber Dezember unverändert, mit zwei Senkungen in diesem Jahr und zwei für 2026. Allerdings unterstreichen sowohl die Makroprognose als auch das Gleichgewicht der Risiken im Umfeld der Prognose die große Besorgnis.
In der Fed-Pressemitteilung wird die gute Konjunkturlage anerkannt, die sich aus den Arbeitsmarktdaten ergibt. Die Bewertung des Gleichgewichts der Risiken wurde gestrichen (Powell hielt dies in der Fragerunde nicht mehr für notwendig) und durch einen Hinweis auf die hohe politische Unsicherheit ersetzt. Darüber hinaus wird ab dem nächsten Monat das Tempo des Abbaus des Staatsanleihensbestandes halbiert, während es für hypothekenbesicherte Wertpapiere konstant gehalten wird.
Die Wirtschaftsprognosen zeigten einen kurzfristigen Anstieg der Inflation, der sich später wieder abschwächen dürfte, gaben aber Anlass zur Besorgnis über dauerhafte negative Auswirkungen auf Wachstum und Arbeitslosigkeit. Powell betonte, dass die harten Wirtschaftsdaten weiterhin solide seien, während sich die weichen Daten verschlechtert hätten. Die Wirtschaft hat in jüngster Zeit bei niedriger und stabiler Arbeitslosigkeit 200.000 Arbeitsplätze pro Monat geschaffen. Das Lohnwachstum ist stark, aber kein Grund zur Sorge um die Inflation. Das Konsumklima ist solide, obwohl die Rezessionsrisiken zugenommen haben, die aber immer noch gering sind. Der Kern-PCE (Personal Consumption Expenditures Price Index) wird im Februar voraussichtlich auf 2,8% im Jahresvergleich steigen.
Powell erklärte, die Fed sei bereit, ihre Politik an neue Nachrichten anzupassen und habe es nicht eilig, ihre restriktive Haltung zu ändern. Die Entscheidung, die Tilgungsobergrenze zu halbieren, wurde getroffen, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten – nicht aufgrund von Sorgen um die Schuldenobergrenze.
Trotz der Wachstumssorgen der Fed reagierten die Märkte positiv, der S&P stieg um 1,2% und die 10-jährige Rendite sank um 4 Basispunkte auf 4,26%.
Von Paolo Zanghieri, Senior Economist bei Generali Investments