Multi Asset-Fonds benötigen breite Diversifikation für langfristig stabile Renditen
Steigende Lebenserwartung als Herausforderung für professionelle Kapitalanleger
Experten diskutieren aktuelle Marktentwicklungen auf dem Assenagon Fund Forum
Beim 16. Assenagon Fund Forum erhielten Investoren aus dem institutionellen Bereich sowie aus Banken und großen Vermögensverwaltungsgesellschaften erneut wertvolle Einblicke in aktuelle Trends der Fondsindustrie. Warum sich erfolgreiche Multi Asset-Strategien durch flexible und dynamische Allokationssteuerung und unterschiedliche Performance- und Risiko-Profile auszeichnen, erläuterte Thomas Romig, Head of Multi Asset Portfolio Management bei Assenagon. "Multi Asset-Konzepte, die global nach Investmentthemen schauen und sich auch auf den Nebenstraßen des Kapitalmarktes auskennen, sind klar im Vorteil", so Romig im Podiumsgespräch mit Björn Drescher, Vorstand des unabhängigen Finanzinformationsdienstleisters Drescher & Cie AG. Dass traditionelle Mischfonds mit Schwerpunkt auf Aktien und Anleihen unter Druck geraten seien, habe vor allem damit zu tun, dass die negative Korrelation zwischen diesen beiden Anlageformen nicht mehr in dem Maße bestehe wie früher. "Beide Asset-Klassen haben sich in den vergangenen Jahren häufiger parallel entwickelt. Klassische Mischfonds haben damit ein Problem. Investoren müssen ihr Portfolio deshalb viel aktiver steuern", ergänzte Romig.
Daniel Jakubowski, Head of Equity Portfolio Management bei Assenagon, hob hervor, dass die extreme Wertentwicklung der Mega Caps das Konzentrationsrisiko großer Aktienindizes deutlich erhöht und die Diversifikation damit verringert habe. Anleger sollten ihre Investments in Mega Caps genau beobachten. "Es könnte der Zeitpunkt kommen, an dem die Abhängigkeit von wenigen großen Unternehmen zum Risiko wird. Schließlich lehrt uns die Geschichte, dass jede Rallye irgendwann endet", so Jakubowski.
Starke Unsicherheit über künftige Lebenserwartung
Ein weiteres Thema des Forums war die zukünftige Lebenserwartung. Gastredner Prof. Dr. Jochen Ruß, Geschäftsführer des Instituts für Finanz- und Aktuarwissenschaften, betonte, dass die Menschen tendenziell älter werden, als sie glauben, was langfristige finanzielle Absicherung erforderlich macht. "Insbesondere aktuelle Fortschritte in der Forschung zur Verlangsamung des Alterungsprozesses könnten dazu führen, dass die Lebenserwartung auch auf Ebene größerer Kollektive oder gar der Gesamtbevölkerung stärker steigt als erwartet. Dies hätte Auswirkungen nicht nur auf das Risikomanagement von Versicherern und Pensionskassen, sondern auch auf staatliche Altersvorsorgesysteme und Finanzmärkte", sagte der führende Experte für die Verknüpfung von Biometrie und Finanzprodukten.
Das 16. Assenagon Fund Forum bot den rund 100 Gästen auch reichlich Gelegenheit zum persönlichen Austausch und endete traditionell mit einem Besuch des Oktoberfests in München.