In letzter Zeit hat der durch den schwächeren Dollar, die hohe Nachfrage aus China und geopolitische Unsicherheiten bedingte Höhenflug des Goldpreises für Schlagzeilen gesorgt. Einige diversifizierte Edelmetallfonds haben diesen Aufwärtstrend möglicherweise nicht komplett mitgemacht. Das gilt insbesondere für Fonds mit einer höheren Silberallokation: Weil die Nachfrage nach Silber zu einem bedeutenden Anteil an industriellen Anwendungen hängt, ist der Silberpreis konjunktursensitiver als der Goldpreis, der vor allem von der Anlegerstimmung abhängt.
Der Jupiter Gold & Silver Fund ist ein Edelmetallfonds mit einem überzeugend anderen Ansatz. Neben einer Kernallokation in Goldaktien (rund 50 Prozent) haben wir strategische Allokationen in physischem Gold und Silber sowie in Silberminenaktien, wo wir derzeit einzigartige Chancen sehen. Anders als bei vergleichbaren Fonds mit einem höchstens minimalen Silberengagement hängt die Performance unseres Fonds von einer entscheidenden Variablen ab: der Richtung der Gold-/Silber-Quote. Ganz einfach ausgedrückt gibt diese Kennzahl an, wie teuer Gold im Vergleich zu Silber ist. Im Wesentlichen zeigt die Gold-/Silber-Quote also, wie viele Feinunzen Silber man benötigen würde, um eine Feinunze Gold zu kaufen. Wenn die Gold-/Silber-Quote sinkt, was auf eine Outperformance von Silber gegenüber Gold hindeutet, haben wir in der Vergangenheit besser abgeschnitten als unsere Wettbewerber. Andererseits sind wir in Phasen einer steigenden Gold-/Silber-Quote – wenn Gold besser läuft als Silber – hinter unserer Peergroup zurückgeblieben. Besonders relevant ist diese Dynamik, weil die Gold-/Silber-Quote in den letzten Jahren dazu geführt hat, dass Fonds mit einer höheren Allokation in reinem Gold und keinem oder einem lediglich geringen Engagement in Silber profitiert haben, während Fonds mit einer Silberallokation unterdurchschnittlich performt haben.
Seit Anfang März ist die Gold-/Silber-Quote jedoch gesunken, was darauf hindeuten könnte, dass sich dieser Trend jetzt umkehrt. Durch Investitionen in Silberminenaktien mit ihrem von Natur aus höheren Beta kann der Fonds von dieser erwarteten Outperformance von Silber profitieren und potenziell höhere Renditen für seine Investoren erzielen. Die strategische Silberallokation stellt eine gute Möglichkeit dar, um im aktuellen Umfeld bessere Erträge zu erzielen als unsere Peergroup.
Wir sind davon überzeugt, dass wir kurz vor dem Beginn einer weiteren Outperformance-Phase für den Fonds stehen (mit Silber als Treiber der Performanceattribution), da Silber von monetärer und industrieller Nachfrage profitiert und im historischen Vergleich unterbewertet ist (der Silberpreis liegt immer noch 45 Prozent unter seinem Höchststand des Jahres 2011). Silber hat in der Vergangenheit regelmäßig besser abgeschnitten als Gold, wenn die Zuflüsse und das Engagement in der Anlageklasse zugenommen haben.
Diversifikationsvorteile von Silber in einem Gold- und Silberfonds
Anders als traditionelle Anlagewerte ist Silber kaum mit Aktien, Anleihen oder auch Gold korreliert. Die Abbildung unten veranschaulicht die Korrelationen zwischen Silber und den wichtigsten Anlageklassen. Sie zeigt, dass die Korrelation mit Gold zwar am höchsten ist, es aber trotzdem Raum für eine erhebliche Renditestreuung gibt. Das kann helfen, die Portfoliovolatilität zu reduzieren, und eine wertvolle Absicherung in Marktabschwüngen bieten, wie die zweite Abbildung zeigt. Zudem profitiert Silber von gleich zwei Nachfragetreibern. Abgesehen von seiner Rolle als Sichere-Hafen-Anlage in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ist Silber auch ein kritischer Rohstoff für wichtige Branchen wie saubere Energie und Elektronik. Diese robuste industrielle Nachfrage führt zu einer dynamischen Preisuntergrenze für Silber, was seine langfristige Attraktivität erhöht.
Gründe für Optimismus
Es wird allgemein erwartet, dass die Fed in Kürze den lang erwarteten Zinssenkungszyklus einleiten wird (der Anleihenmarkt rechnet derzeit mit drei Zinssenkungen bis zum Jahresende). Der Goldpreis hat die gedämpfteren Erwartungen an Zinssenkungen in den letzten drei Monaten bereits eingepreist und tendiert weiter nach oben. Die zugrunde liegende Stärke des Goldpreises deutet darauf hin, dass sich die Aussichten für Termindollar-Kontrakte zu verschlechtern beginnen.
Wir sehen weiterhin eine starke strukturelle Unterstützung durch den physischen Handel in Fernost. An der Shanghai Gold Exchange (SGE) notiert Gold seit Q3 2023 mit einem deutlichen Aufschlag. Dadurch hat es rekordhohe physische Goldlieferungen nach Festlandchina gegeben. Neben der rekordhohen Großhandelsnachfrage in China sehen wir eine starke Nachfrage nach Gold seitens der Zentralbanken der Schwellenländer (China, Türkei, Singapur, Indien), die den Goldanteil an ihren Währungsreserven weiter aufstocken.
Silber hat in den letzten Monaten zu glänzen begonnen. Die jüngsten Silberimporte nach Indien (ca. 70 Millionen Feinunzen) entsprachen der gesamten globalen Fördermenge eines Monats. Dies ist eine unserer Ansicht nach eindeutig unhaltbare Entwicklung, die nur mit deutlich höheren Preisen gelöst werden kann, um bislang nicht verfügbare Bestände wieder an den Markt zu bringen.
Freisetzung unseres Alphapotenzials
Wir sind davon überzeugt, dass unsere strategische Allokation in physisches Gold und Silberminenaktien neben einer Kernallokation in Goldaktien ein für unsere Peergroup einzigartiges Wertpotenzial bietet. Diese bewusste Zusammensetzung hängt von der kritischen Variable der Gold-/Silber-Quote ab. Da diese derzeit im Trend für Silber spricht, haben wir den Fonds darauf ausgerichtet, das damit verbundene Überrenditepotenzial zu vereinnahmen. Jüngste Hinweise auf eine Ver-schiebung der Gold-/Silber-Quote untermauern diese Aussicht. Unser Team beobachtet diese Kennzahl permanent und managt unsere Positionen aktiv, um diese Alphachance zu nutzen.
Von Ned Naylor-Leyland und Daniel March, Investmentmanager Gold&Silber bei Jupiter Asset Management