Wie geht es für Gold nach dem jüngsten Preisausbruch weiter?

Jupiter Asset Management | 07.10.2024 11:03 Uhr
Ned Naylor-Leyland, Investment Manager für Gold und Silber bei Jupiter Asset Management / © e-fundresearch.com / Jupiter Asset Management
Ned Naylor-Leyland, Investment Manager für Gold und Silber bei Jupiter Asset Management / © e-fundresearch.com / Jupiter Asset Management

Ein goldenes Jahr

Seit dem diesjährigen Ausbruch des Goldpreises über das alte Allzeithoch gehört Gold zu den Top-Performern des Jahres 2024. Dies ist auf das Zusammenwirken mehrerer Faktoren zurückzuführen, darunter sinkende Zinserwartungen und Goldkäufe von Zentralbanken.

Überraschenderweise hat die starke Performance des Edelmetalls nicht zu höheren Anlageflüssen geführt. Obwohl globale Gold-ETFs in den vergangenen Monaten neue Anlagegelder angezogen haben, stehen in der Betrachtung seit Jahresanfang Abflüsse in Höhe von 3 Milliarden US-Dollar zu Buche. Damit hat sich der seit 2022 zu beobachtende beständige Abwärtstrend bei den Anlageströmen von Gold-ETFs weiter fortgesetzt. Was sind die Gründe dafür und was muss geschehen, damit der Trend dreht? 

Abflüsse aufgrund konkurrierender neuer Investmentalternativen

Für die beständigen Abflüsse aus Gold-ETFs in den letzten beiden Jahren sind mehrere Faktoren verantwortlich: steigende Zinsen, der Technologie- und KI-Boom und ein zunehmender Wettbewerb durch alternative Anlageklassen.

Mit den Zinserhöhungen der Zentralbanken im Kampf gegen die Inflation sind die Opportunitätskosten für das Halten von nicht verzinslichen Vermögenswerten wie Gold gestiegen. In der Folge haben Anleger vermehrt auf höher verzinsliche Anleihen und andere festverzinsliche Wertpapiere gesetzt und weniger auf Gold-ETFs.

Gleichzeitig sind risikoreichere Anlagen wie Aktien mit dem spektakulären Technologie- und KI-Boom im Zuge der postpandemischen Erholung attraktiver für Anleger geworden. Dagegen hat Gold, das in wirtschaftlichen Abschwüngen oft als sicherer Hafen geschätzt wird, an Attraktivität verloren.

Auch darf nicht vergessen werden, dass die meisten Anleger Gold zur Diversifizierung eines breiteren, ausgewogeneren Portfolios aus Aktien und Anleihen verwenden. Das Aufkommen anderer alternativer Investments, wie Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte, hat ebenfalls Anteil am rückläufigen Interesse an Gold. Diese Anlagewerte bieten Diversifikationsvorteile und potenziell hohe Renditen. Damit sind sie attraktiv für Anleger, die nach Alternativen zu traditionellen alternativen Investments wie Gold suchen.

Papiermärkte als Preistreiber

Der Goldmarkt wird hauptsächlich durch „Papierkontrakte“ wie Futures, Optionen und börsengehandelte Fonds (ETFs) angetrieben. Diese Finanzinstrumente verbriefen das Recht, physisches Gold zu einem späteren Zeitpunkt zu kaufen oder zu verkaufen, sind aber kein Investment in das physische Metall selbst. Tatsächlich machen physische Goldbarren nur einen kleinen Teil des täglichen Handelsumsatzes am Goldmarkt aus. Dadurch wird der Goldpreis weitgehend von Faktoren bestimmt, die unabhängig von Angebot und Nachfrage nach dem physischen Metall sind. In erster Linie sind das makroökonomische Faktoren und die Handelsaktivitäten großer quantitativer Fonds. Quantitative Fonds, die umfangreiche Transaktionen auf der Grundlage algorithmischer Handelsstrategien tätigen, haben maßgeblich mit dazu beigetragen, dass sich der physische Goldpreis von der Nachfrage abgekoppelt hat.

Der starke Anstieg des Goldpreises von 2.150 auf 2.500 US-Dollar je Feinunze scheint auf den Kauf von Gold-Futures durch quantitative Trendfolge-Strategien zurückzuführen sein. Diese Strategien können Momentum-Effekte erzeugen, bei denen kleine Preisbewegungen durch eine große Anzahl automatisierter Handelstransaktionen verstärkt werden. Außerdem verfolgen sie ähnliche Handelsstrategien, wodurch es zu Herdenverhalten kommt. Das Ergebnis kann eine sich selbst erfüllende Prophezeiung sein, wenn ein steigender Preis zu mehr Käufen durch quantitative Fonds führt, was den Preis weiter in die Höhe treibt.

Eine goldene Gelegenheit

Der jüngste Anstieg des Goldpreises scheint in erster Linie auf Faktoren wie die starke Nachfrage aus China, vermehrte Goldkäufe von Zentralbanken und die Trendfolgestrategien großer quantitativer Fonds zurückzuführen sein und weniger auf signifikante ETF-Zuflüsse. Dadurch könnte es zu einem nachhaltigeren Preisanstieg kommen, sobald die ETF-Zuflüsse dauerhaft positiv werden. Wenn sie eintritt, dürfte diese Entwicklung schnell vonstattengehen und eine Chance darstellen, wie wir sie seit über 50 Jahren nicht mehr gesehen haben.

Von Ned Naylor-Leyland, Investment Manager, Gold & Silver bei Jupiter Asset Management

Performanceergebnisse der Vergangenheit lassen keine Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Investmentfonds oder Wertpapiers zu. Wert und Rendite einer Anlage in Fonds oder Wertpapieren können steigen oder fallen. Anleger können gegebenenfalls nur weniger als das investierte Kapital ausgezahlt bekommen. Auch Währungsschwankungen können das Investment beeinflussen. Beachten Sie die Vorschriften für Werbung und Angebot von Anteilen im InvFG 2011 §128 ff. Die Informationen auf www.e-fundresearch.com repräsentieren keine Empfehlungen für den Kauf, Verkauf oder das Halten von Wertpapieren, Fonds oder sonstigen Vermögensgegenständen. Die Informationen des Internetauftritts der e-fundresearch.com AG wurden sorgfältig erstellt. Dennoch kann es zu unbeabsichtigt fehlerhaften Darstellungen kommen. Eine Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen kann daher nicht übernommen werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Websites, auf die mittels Hyperlink verwiesen wird. Die e-fundresearch.com AG lehnt jegliche Haftung für unmittelbare, konkrete oder sonstige Schäden ab, die im Zusammenhang mit den angebotenen oder sonstigen verfügbaren Informationen entstehen. Das NewsCenter ist eine kostenpflichtige Sonderwerbeform der e-fundresearch.com AG für Asset Management Unternehmen. Copyright und ausschließliche inhaltliche Verantwortung liegt beim Asset Management Unternehmen als Nutzer der NewsCenter Sonderwerbeform. Alle NewsCenter Meldungen stellen Presseinformationen oder Marketingmitteilungen dar.
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