Europäische Zentralbank: Die EZB hob ihre Leitzinsen um 50 Basispunkte an und vermittelte den Märkten eine sehr aggressive Botschaft, die darauf hindeutete, dass sie beabsichtigt, die Leitzinsen weiter deutlich anzuheben. Die Inflationsprognosen wurden deutlich nach oben korrigiert, während die Wachstumserwartungen gesenkt wurden.
Die EZB plant außerdem, im März 2023 mit der Bilanzverkürzung zu beginnen.
US-Makroökonomie: Das neue Dot-Plot der Fed war deutlich aggressiver, wobei der Medianwert auf 5,0-5,25% anstieg. Die Anleiheinvestoren gehen davon aus, dass der Preisdruck schneller nachlässt, der Leitzins einen niedrigeren Höchststand erreicht und der FOMC seine Politik bereits im zweiten Halbjahr 2023 lockert. Wir sind der Meinung, dass die Anleger für 2023 einen zu dovishen Zinspfad einpreisen. Es wird wahrscheinlich eine längere Periode straffer Politik erforderlich sein, um Nachfrage und Angebot wieder ins Gleichgewicht zu bringen.
Schweizer Nationalbank: Die Schweizer Nationalbank hat ihren Leitzins auf 1% erhöht, da sie weiterhin einen erhöhten Inflationsdruck sieht. Wir rechnen mit einer weiteren Anhebung um 50 Basispunkte im März und einem Endzinsniveau von 2%, das im Sommer erreicht wird.
FX: Wir sind der Meinung, dass der US-Dollar im Oktober seinen Höchststand erreicht hat und erwarten eine weitere Schwäche. Wir bevorzugen vor allem USD-JPY-Shorts, während das Aufwärtspotenzial für EUR-USD-Longpositionen begrenzt erscheint.
Schweizer Aktien: Die Bewertungen von Small- und Mid-Caps im Vergleich zu Large-Caps sind auf ein Niveau gesunken, das typischerweise mit einer Outperformance in den nächsten 24 Monaten einhergeht. Dies dürfte jedoch erst dann der Fall sein, wenn der globale Produktionszyklus wieder anzieht.
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Dr. Karsten Junius, CFA
Chief Economist, J. Safra Sarasin