Die EZB hat die Leitzinsen um 25 Basispunkte angehoben, während die Fed auf eine Anhebung ihres Leitzinses verzichtet hat. Die Botschaft beider Institutionen war jedoch eindeutig: Es ist zu früh, um den Sieg über die Inflation zu verkünden. Folglich hat die EZB deutliche Anzeichen dafür gegeben, dass im Juli mindestens eine weitere Zinserhöhung erfolgen wird, während die Fed ihre Botschaft bekräftigt hat, indem sie im Median des Dot Plots zwei weitere Erhöhungen einzeichnete.
Noch deutlicher sind die Argumente im Vereinigten Königreich, wo ein angespannter Arbeitsmarkt und hartnäckig hohe Inflationsraten die Bank of England (BoE) zwingen werden, die Leitzinsen weiter anzuheben, auch wenn sich die Wirtschaft stark verlangsamt. Wir rechnen mit zwei weiteren Zinserhöhungen durch die BoE. Allerdings preisen die Märkte derzeit zusätzliche Zinserhöhungen in Höhe von 125 Basispunkten in die Zinsstruktur des Pfund Sterling ein, wir schlagen vor, von den stark gestiegenen Renditen zu profitieren. Wir halten den 5-Jahres-Teil der Kurve für einen guten Einstiegspunkt, um von den überhöhten Preisen auf der Vorderseite zu profitieren und gleichzeitig eine sinnvolle Duration zu erwerben.
Abschließend werfen wir einen Blick auf den Krypto-Bereich. Wir stellen fest, dass der US-Dollar für Bitcoin nach wie vor am wichtigsten ist, während Tech-Aktien, die Risikobereitschaft und die Breakeven-Inflation eher eine Nebenrolle spielen. Wir glauben, dass die jüngsten Vorstöße der US-Regulierungsbehörden im Mittelpunkt stehen und wahrscheinlich zu einer weiteren Konsolidierung im Kryptobereich führen werden.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist bei J. Safra Sarasin
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