Die jüngste Änderung der Yield Curve Control (YCC) Politik der Bank of Japan (BoJ) ist ein implizites Eingeständnis, dass die Renditen 10-jähriger japanischer Staatsanleihen (JGB) steigen müssen, und dies wird sich auf den globalen Rentenmärkten bemerkbar machen. Höhere japanische Inlandsrenditen, insbesondere im Vergleich zu in Yen abgesicherten ausländischen Anleihen, werden zu einer höheren Allokation in die inländischen Rentenmärkte führen. Das wird die realen Zinssätze in den Industrieländern wahrscheinlich etwas nach oben treiben und ist daher in den kommenden Monaten unter dem Strich negativ für die globalen Rentenmärkte. Sofern es nicht zu umfangreichen Zwangsliquidationen japanischer institutioneller Anleger kommt, was unwahrscheinlich ist, dürfte sich der Anstieg der realen Renditen jedoch in Grenzen halten. Auf der anderen Seite dürfte die jüngste Entscheidung der BoJ den japanischen Yen an der Zinsfront deutlich unterstützen, während die Währung auch aufgrund der relativen zyklischen Entwicklungen zulegen dürfte.
Wir untersuchen auch erneut den Zusammenhang zwischen (unerwarteter) Inflation und ihrem Potenzial, die Schuldenquote zu senken. Im Fall des Euroraums stellen wir fest, dass in den nächsten zehn Jahren anhaltende Inflationsraten von über 5% erforderlich wären, um eine deutliche Verringerung der Schuldenquote zu erreichen. Längere Phasen hoher Inflation würden jedoch dazu führen, dass die Märkte höhere Inflationserwartungen und übermäßige Inflationsrisikoprämien einpreisen, was letztlich den Zweck verfehlen würde. Eine Anhebung des Inflationsziels von 2% auf 3% hätte nur vernachlässigbare Auswirkungen. Daher kommen wir zu dem Schluss, dass sich eine Änderung des Inflationsziels aus Sicht der Schuldentragfähigkeit nicht lohnt.
Schließlich stellen wir fest, dass die Bank of England ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte angehoben hat. Ihre neuen Prognosen deuten auf eine weitere moderate Straffung hin. Eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte im September ist sehr wahrscheinlich. Ob dies im November wiederholt wird, ist eine offene Frage und wird stark davon abhängen, wie sich die Dienstleistungsinflation bis dahin verhält.
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