Obwohl die diplomatischen Bemühungen intensiviert werden, um die Folgen des Hamas-Angriffs auf israelische Zivilisten vom 7. Oktober und die anschließende Reaktion Israels einzudämmen, bleibt das Risiko einer Eskalation im gesamten Nahen Osten hoch. In den letzten 50 Jahren hat sich jede Eskalation im Nahen Osten zumindest vorübergehend negativ auf die Finanzmärkte ausgewirkt. Wir empfehlen Quality Duration, die norwegische Krone sowie britische Aktien, die im Falle einer Eskalation attraktiv erscheinen.
Auf der EZB-Sitzung wird es wahrscheinlich keine Änderung der Leitzinsen geben. Zusätzliche Maßnahmen wie eine beschleunigte Bilanzreduzierung oder eine Erhöhung der Mindestreserveanforderungen für Banken könnten diskutiert werden. Angesichts der Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der Schulden einiger Länder des Euroraums und der schrumpfenden Überschussliquidität im Bankensektor sollten diese Entscheidungen unseres Erachtens auf Anfang nächsten Jahres verschoben werden.
Es gibt zaghafte Anzeichen für eine Wende im globalen Handel. Der Technologiezyklus hat seinen Tiefpunkt überwunden. Wir gehen davon aus, dass sich der Welthandel weiter verbessern wird, auch wenn der Aufschwung angesichts einer potenziellen Verlangsamung in den USA und eines "nur" stabilen Chinas nicht sehr stark ausfallen dürfte. Die Hauptnutznießer der verbesserten Exporte wären die asiatischen Schwellenländer.
Schließlich sind die Schweizer Bürger an diesem Wochenende aufgerufen, ihre parlamentarischen Vertreter zu wählen. Das Wahlergebnis wird wahrscheinlich nicht zu bedeutenden Änderungen in der Schweizer Innen- und Außenpolitik führen. Wichtig ist jedoch, dass ein bewährtes, ausgewogenes politisches System, das keine übereilten politischen Änderungen ohne breite Akzeptanz zulässt, den Status des Schweizer Frankens als sicherer Hafen unterstreicht, insbesondere in den derzeitigen Zeiten des Wandels und der geopolitischen Instabilität.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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