Die großen Zentralbanken stehen wieder im Mittelpunkt des Interesses. Sie alle waren sich - mehr oder weniger ausdrücklich - einig, dass die Leitzinsen ihren Höhepunkt erreicht haben, unterschieden sich jedoch erheblich in Bezug auf den Zeitpunkt der ersten Zinssenkungen. Die US-Notenbank widersetzte sich nicht der Erwartung des Marktes, die Zinssätze schnell und deutlich zu senken, doch sowohl die EZB als auch die Bank of England betonten, dass die Leitzinsen noch etwas länger in einem restriktiven Bereich bleiben müssten, um die Inflation wieder auf das Zielniveau zu bringen. Auch die Schweizerische Nationalbank bleibt in einer abwartenden Haltung. Die sehr dovish ausgerichtete Fed hat die Märkte dazu veranlasst, bereits im März eine erhebliche Lockerung der Geldpolitik für 2024 einzupreisen, was die Chancen auf schnellere und stärkere Zinssenkungen erhöht. Wir erwarten von der Bank of Japan auf ihrer Sitzung am 18. und 19. Dezember keine Änderung ihrer Politik. Stattdessen wird Gouverneur Ueda wahrscheinlich die Voraussetzungen für einen Ausstieg aus der Negativzinspolitik betonen und darauf hinweisen, dass die BoJ zunehmend zuversichtlich ist, dass diese im ersten Halbjahr 24 erfüllt werden.
Im Bereich der Kryptowährungen hat Bitcoin eine bemerkenswerte Erholung hingelegt. Wir gehen davon aus, dass sich die positive Stimmung in nächster Zeit fortsetzen wird, weisen jedoch darauf hin, dass idiosynkratische Ereignisse wahrscheinlich weiterhin den Ton angeben werden. Schließlich werfen wir einen Blick auf Asien ohne China, wo indische Aktien inzwischen mehr als 20% der Marktkapitalisierung des EM Asia Index ausmachen. Obwohl wir das langfristige Wachstums- und Renditepotenzial des indischen Aktienmarktes nicht in Frage stellen würden, wirkt er aus taktischer Sicht allmählich überzogen. Andere Märkte wie Korea und Taiwan erscheinen kurzfristig attraktiver. Ein schwächerer US-Dollar dürfte im Jahr 2024 für eine gewisse Unterstützung sorgen, ebenso wie ein ausgewogenerer Halbleiter-Bestandszyklus.
Wir wünschen Ihnen alles Gute für die Festtage und einen guten Start in das Jahr 2024!
Die nächste Ausgabe von Cross-Asset Weekly erscheint am 12. Januar 2024.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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