Während sich die Zentralbanken auf eine Lockerung der Geldpolitik im Jahr 2024 vorbereiten, versuchen sie, den Enthusiasmus der Märkte zu dämpfen, die bereits mehrere Zinssenkungen einpreisen. Sie wollen sicherstellen, dass sich die Inflation auf einem anhaltenden Abwärtstrend in Richtung ihrer jeweiligen Ziele befindet. Ein entscheidender Sieg über die Inflation kann noch nicht verkündet werden, und das Jahr 2024 hat gerade erst begonnen. Die Zentralbanken wollen sich also Zeit lassen und die eingehenden Daten genau beobachten.
Wir erwarten, dass die Zentralbanken ihre Politik ab dem zweiten Quartal 2024 lockern werden, sowohl durch Zinssenkungen als auch durch Anpassungen ihrer quantitativen Straffungsprogramme. Der Vorsitzende Powell hat bestätigt, dass die Diskussionen über das Tempo der Bilanzreduzierung auf der FOMC-Sitzung im März beginnen werden. Unseren Schätzungen zufolge liegt das optimale Reserveniveau für das US-Bankensystem wahrscheinlich nicht weit unter dem derzeitigen Niveau, so dass eine Reduzierung des Tempos sinnvoll ist. Die Vorliebe des US-Finanzministeriums, einen wichtigen Teil des Defizits durch die verstärkte Emission von Schatzwechseln auf Kosten von Anleihen mit längeren Laufzeiten zu finanzieren, könnte sogar zu einem früheren Ende der quantitativen Straffung führen.
Im Devisenbereich stellen wir einen deutlichen Rückgang der Volatilität fest, da sich die Politik der Zentralbanken derzeit anzunähern scheint, was Carry Trades attraktiv macht. Allerdings ist die relative Ruhe wahrscheinlich nur vorübergehend und dürfte enden, sobald die Zinssenkungen ernsthaft beginnen oder die geopolitischen Spannungen rasch eskalieren.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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