n der ersten Februarwoche gab es eine Reihe sehr guter Wirtschaftsdaten, die unsere eher pessimistische Sicht auf die US-Wirtschaft in Frage stellen. Neben einem soliden Arbeitsmarktbericht für Januar gab es auch die viel beachteten ISM-Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den Dienstleistungssektor, die besser ausfielen als erwartet. Und schließlich verzeichnete die Senior Loan Officer Opinion Survey für Januar einen erheblichen Rückgang des Nettoanteils der Banken, die ihre Kreditvergabestandards verschärften. All dies deutet darauf hin, dass sich der Kreditzyklus trotz des drastischen Anstiegs der Leitzinsen und der Realzinsen zum Besseren wenden könnte und dass die US-Wirtschaft insgesamt in einer besseren Verfassung ist, als wir angenommen hatten.
Ein konstruktiverer Ausblick für die US-Wirtschaft würde wahrscheinlich auf einen flacheren Zinssenkungspfad hindeuten als bisher erwartet und somit ein gewisses Aufwärtsrisiko für unsere Anleiherenditeprognosen bedeuten. Dennoch bleiben wir konstruktiv gegenüber festverzinslichen Wertpapieren, da sich Anleihen in der Regel in einem Umfeld nach dem Konjunkturzyklus gut entwickeln. In den Schwellenländern rechnen wir mit weiteren Leitzinssenkungen, die Anleihen in Landeswährung unterstützen dürften. Der Dollar dürfte vorerst gestützt bleiben, und der Euro dürfte gegen Jahresende moderat aufwerten. Für den Yen sehen wir weiterhin Aufwärtspotenzial, während sich der Goldpreis in nächster Zeit konsolidieren dürfte. Im Aktienbereich waren die Erträge bisher stark, allerdings sehr stark von den "Magnificent 7" getrieben. Wir bekräftigen unsere taktische Präferenz für Aktien aus dem Euroraum im derzeitigen Umfeld.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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