Die größte Änderung unserer makroökonomischen Einschätzung betrifft unsere Wachstumsprognose für die USA. Wir gehen nicht mehr davon aus, dass die USA in diesem Jahr in eine Rezession fallen werden. In Europa bleiben die Aussichten weitgehend unverändert, wobei sich das Wachstum in den kommenden Quartalen nur langsam beleben wird. Die Inflation wird in den USA und in Europa allmählich zurückgehen, aber stärker bleiben als allgemein erwartet. Die Zentralbanken werden daher im Laufe dieses Jahres die Geldpolitik lockern, allerdings nur in bescheidenem Maße.
Der geringere Abwärtstrend bei den Leitzinsen schränkt auch den Spielraum für sinkende Anleiherenditen ein, ist aber immer noch groß genug, dass wir für festverzinsliche Wertpapiere konstruktiv bleiben. Bei den Krediten stufen wir Investment Grade in DM und EM auf neutral herab, während wir High Yield aufgrund der niedrigen Duration und der verbesserten Aussichten für die US-Wirtschaft von "least preferred" auf neutral heraufstufen. Bei den Devisen dürfte der japanische Yen profitieren, da wir davon ausgehen, dass die BoJ ihre Negativzinspolitik im 2. Quartal aufgeben wird. Bei den Aktien erhöhen wir unsere Ziele auf breiter Front, vor allem in den USA, wo der S&P 500 das Jahr bei 5400 Punkten beenden dürfte.
In der Schweiz liegt die Inflation wieder im Zielbereich der SNB. Die Inflationsaussichten sind ausgeglichener, und es gibt keine offensichtlichen Anzeichen für eine Lohn-Preis-Spirale, was darauf hindeutet, dass die monetären Bedingungen derzeit wahrscheinlich zu straff sind. Wir erwarten daher, dass die SNB auf ihrer Sitzung am 21. März die erste Zinssenkung vornehmen wird. Die EZB hingegen hat angedeutet, dass sie wahrscheinlich bis Juni warten wird, bevor sie den Abzug betätigt.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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