Chinas Verdoppelung der Investitionen in strategische Sektoren des verarbeitenden Gewerbes hat sich im vergangenen Jahr ausgezahlt. Angeführt wurde das Investitionswachstum vom Sektor der erneuerbaren Energien und der damit verbundenen Produkte, einschließlich der "New Energy Vehicles". Allerdings dürfte sich das Investitionswachstum bei den entsprechenden Produktionskapazitäten in diesem Jahr verlangsamen, da die Überkapazitäten überhand nehmen. Zusammen mit unserer Erwartung, dass sich die Korrektur im Wohnungsbau in diesem Jahr fortsetzen wird, dürfte das Wachstum der gesamten Anlageinvestitionen geringer ausfallen als im letzten Jahr. Aufgrund der bereits bestehenden Überkapazitäten versucht China, die Exporte noch stärker zu steigern. Die Ausweitung des chinesischen Exportmarktanteils, auch bei Produkten aus dem Bereich der erneuerbaren Energien, könnte das Wachstum in die Nähe des Regierungsziels bringen, birgt aber auch die Gefahr von Handelsbeschränkungen in sich.
In den USA stellen wir fest, dass die Phase des Lagerabbaus, die den ISM des verarbeitenden Gewerbes über weite Strecken des letzten Jahres belastet hat, anscheinend zu Ende gegangen ist. Unser neues Modell deutet darauf hin, dass der ISM in den kommenden Monaten an Schwung gewinnen dürfte, was auf die erwartete stärkere Nachfrage, den starken Aufschwung bei den Halbleiterverkäufen in den letzten sechs Monaten und eine geringere Belastung durch den Dollar zurückzuführen ist.
Der britische Aktienmarkt ist seit November um rund 15 % hinter der weltweiten Aktienerholung zurückgeblieben. Wir sind jedoch der Ansicht, dass sich das Blatt für britische Aktien wendet. Die Erholung bei technologieorientierten Strategien und Anlagestilen scheint erschöpft zu sein, während die anhaltende Erholung der weltweiten Produktion Rohstoffsektoren und Value-Strategien unterstützt. Der britische Aktienmarkt dürfte taktisch von einem günstigeren Devisenhintergrund und einer sich umkehrenden Sektordynamik profitieren. Aus strategischer Sicht wird das langfristige Renditepotenzial jedoch durch das fehlende Engagement in Wachstums- und Technologiewerten begrenzt.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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