Canada am Mittwoch und die EZB am Donnerstag. Die EZB senkte ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte, obwohl sie ihre Inflations- und kurzfristigen Wachstumsprognosen nach oben korrigiert hatte. Der inländische Preisdruck ist nach wie vor zu hoch, insbesondere im Dienstleistungssektor, und Präsidentin Lagarde räumte ein, dass der geldpolitische Kurs noch einige Zeit restriktiv bleiben muss. Infolgedessen wird die EZB wahrscheinlich weitere Daten abwarten wollen, um zu bestätigen, dass der disinflationäre Trend fest auf dem richtigen Weg ist. Die Latte für eine weitere Zinssenkung im Juli liegt daher hoch.
In den USA ist die Fed noch nicht bereit, die geldpolitischen Restriktionen zu lockern. Zwar dürften ein schwächeres Wirtschaftswachstum und ein ausgewogenerer Arbeitsmarkt den Inflationsdruck verringern, doch wird es einige Zeit dauern, bis die Inflation wieder ihr Ziel erreicht, so dass eine allmähliche Lockerung der Geldpolitik erforderlich ist. Die neuen Projektionen des FOMC könnten auf zwei Zinssenkungen in diesem Jahr hindeuten, doch dürfte die Verteilung eher weniger stark ausfallen.
Trotz der jüngsten Erholung des Schweizer Frankens ist eine kurzfristige Abschwächung wahrscheinlich, da der vom Markt erwartete Zinssenkungspfad der SNB unseres Erachtens zu flach ist. Der Abwärtsbewegung der Währung sind jedoch Grenzen gesetzt, da die SNB den Franken stützen könnte, sollten die Aufwärtsrisiken für die Inflation zu groß werden. Längerfristig halten wir an unserer Überzeugung fest, dass der Franken von einer Abschwächung des globalen Konjunkturzyklus und einer Verringerung des Renditenachteils profitieren dürfte.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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