Seit ihrer Einführung vor zwei Jahren hat sich die generative KI in den USA rasch durchgesetzt. Dieses Wachstum ist jedoch weitgehend auf die informelle Nutzung kostenloser Tools durch Einzelpersonen zurückzuführen und nicht auf die Integration kostenpflichtiger Produkte in die Arbeitsabläufe von Unternehmen. Dennoch gibt es Anzeichen dafür, dass die KI bereits zu einem stärkeren Produktivitätswachstum beiträgt. Im Gegensatz dazu sind die Unternehmen in China schneller dazu übergegangen, mit Technologieentwicklern zusammenzuarbeiten und KI-Anwendungen in der Industrie zu implementieren. Weltweit wird die KI eine immer wichtigere Rolle bei der Gestaltung wirtschaftlicher Trends spielen. Wie schnell und in welchem Umfang sie sich auf die Produktivität auswirkt, wird jedoch zum Teil davon abhängen, ob die Tech-Giganten ihre massiven Investitionen in nachhaltige Erträge umsetzen können.
Unser zweiter Beitrag befasst sich mit den Aussichten für Krypto-Vermögenswerte, nachdem Bitcoin letzte Woche den Meilenstein von 100'000 Dollar erreicht hat. Dieser Anstieg erfolgte nach der Ernennung von Paul Atkins, einem Krypto-Befürworter, zum nächsten Vorsitzenden der SEC. Die Aussicht auf eine kryptofreundliche Regulierung in den USA verheißt Gutes für den Sektor. Dennoch ist Vorsicht geboten, da die Kryptopreise wahrscheinlich weiterhin sehr volatil bleiben werden. Im Bereich der Altcoins scheint der derzeitige Enthusiasmus Pump-and-Dump-Methoden zu fördern, wodurch die Aktivitäten von Social-Media-Influencern stärker in den Fokus rücken.
Schließlich wenden wir uns den Aktienmärkten zu, wo die Schweiz in den letzten Jahren zu den Nachzüglern gehört hat. Ein Großteil dieser schwachen Performance ist auf die drei größten Unternehmen des Landes zurückzuführen: Roche, Novartis und Nestlé. Zwar erscheinen die Bewertungen des Swiss Market Index angesichts der positiven Gewinnaussichten derzeit attraktiv, doch für eine anhaltende Outperformance wäre ein klarer Katalysator erforderlich, der derzeit noch nicht in Sicht ist.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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