Die US-Aktienmärkte sind in den letzten Wochen stark gefallen, was auf die zunehmende politische Unsicherheit und die wachsende Furcht vor einer drastischen Konjunkturabkühlung zurückzuführen ist. Die Trump-Regierung scheint bereit zu sein, kurzfristige Schmerzen in Kauf zu nehmen, während sie versucht, die USA von einer konsumorientierten Wirtschaft mit hohem Handelsdefizit in ein Produktionszentrum umzuwandeln. Ihre Strategie stützt sich auf Deregulierung, Privatisierung, einen schrumpfenden öffentlichen Sektor, Zölle und Bemühungen um eine Schwächung des Dollars. Es besteht ein wachsendes Risiko, dass das politische Experiment der Regierung in den kommenden Quartalen zu einem deutlich schwächeren Wachstum, niedrigeren Anleiherenditen, größeren Kreditspreads und schwächeren Aktienmärkten führt, ohne die erwarteten langfristigen Vorteile zu bringen. Die Fed wird sich wahrscheinlich vorerst zurückhalten, aber wenn die Abwärtsrisiken für Wachstum und Beschäftigung den Inflationsdruck durch die Zölle überwiegen, könnte sie letztlich zu tieferen Zinssenkungen gezwungen sein, als wir derzeit erwarten.
In Europa verbessert die historische fiskalische Wende Deutschlands die Wachstumsaussichten für den Euroraum und stellt unsere bisherige negative Einschätzung des Euro eindeutig in Frage. Da die Renditen von Bundesanleihen stark angestiegen sind, hat sich die Unterstützung des Euro gegenüber dem US-Dollar weitgehend verbessert, wenn auch weniger gegenüber dem Schweizer Franken.
Abschließend erläutern wir unseren Lesern unseren Ansatz zur Prognose der Leitzinsentscheidungen der Schweizerischen Nationalbank. Unsere Analyse legt nahe, dass es auf der März-Sitzung eine letzte Zinssenkung um 25 Basispunkte auf 0,25% geben dürfte.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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