Mit der Ankündigung massiv erhöhter gegenseitiger Zölle am 2. April hat Präsident Trump erneut bewiesen, dass er eine entscheidende Veränderung der globalen wirtschaftlichen und politischen Ordnung anstrebt. Im Wesentlichen strebt er eine Abkehr vom multilateralen, auf Regeln basierenden System, das seit Mitte des 20. Jahrhunderts besteht, hin zu einem unilateralen America-first-Ansatz an.
In Bezug auf diesen Zollschock, den Präsident Trump auf die Weltwirtschaft losgelassen hat, möchten wir drei wichtige Punkte hervorheben: (1) Die Zentralbanken werden ihn als stagflationären politischen Schock betrachten und daher die Zinssätze wahrscheinlich nicht so schnell senken wie in früheren Zyklen und (2) das Vertrauen in die regelbasierte internationale Handelsordnung und ein vorhersehbares wirtschaftliches Umfeld wird schwer erschüttert, was die Investitionsausgaben verringern und die Sparquote der Haushalte erhöhen wird. Beide genannten Merkmale erhöhen die globalen Rezessionsrisiken erheblich. (3) Die US-Regierung sieht Zölle nur als einen ersten Schritt, um ein vermeintlich „manipuliertes“ System zu korrigieren. Die nächsten Schritte könnten sich mit nichttarifären Handelshemmnissen und ausländischen Vorschriften befassen, die die Dienstleistungsexporte von US-Unternehmen beeinträchtigen. Schließlich würde es uns auch nicht überraschen, wenn die US-Regierung Maßnahmen zur finanziellen Repression gegenüber ausländischen Investoren ergreifen würde, um die Kosten ihrer Staatsschulden zu senken. In jedem Fall sollten wir uns auf eine harte Zeit einstellen.
Da die Aussichten nach wie vor äußerst unsicher sind, können Prognosen schnell überholt sein. In der Prognoseaktualisierung dieses Monats stellen wir daher neben unserem Basisszenario, das eine deutliche Verlangsamung der US-Wirtschaft prognostiziert, zwei alternative Szenarien vor.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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