Der April war eine wilde Fahrt. Mehrere politische Ankündigungen und starke Schwankungen an den Märkten führten dazu, dass die Aktien nach der Ankündigung von Präsident Trumps „reziproken“ Zöllen um 10% fielen, bevor sie nach einer Pause wieder anzogen. Diese Marktbewegungen deuten darauf hin, dass das Schlimmste überstanden sein könnte, und nähren die Hoffnung, dass Präsident Trump die „reziproken“ Zölle ganz aufgeben wird. Wir halten dies für zu optimistisch. Tatsächlich liegt der US-Dollar nach wie vor deutlich unter seinem Stand von Anfang April und die Renditen 30-jähriger US-Staatsanleihen deutlich höher. Beides deutet darauf hin, dass nicht alles in Ordnung ist.
Ein Großteil des wirtschaftlichen Schadens, der durch die Zölle und die erhöhte politische Unsicherheit entsteht, steht noch bevor. Umfragen unter Privathaushalten und Unternehmen deuten darauf hin, dass die Zölle schaden, was sich mit Verzögerung in den harten Daten niederschlagen dürfte. Die Preise werden steigen, während die Unternehmensgewinne wahrscheinlich sinken werden - typischerweise Vorboten eines sich verlangsamenden Investitionszyklus und eines schwächelnden Arbeitsmarktes.
Möglicherweise sind die Märkte auch zu optimistisch, was die reibungslose Beilegung des Handelskriegs angeht. Amerikas wichtigste Handelspartner wie China und die EU haben einen erheblichen Einfluss, wahrscheinlich mehr, als die Trump-Regierung wahrhaben will.
Die Ruhe nach dem Sturm könnte die Ruhe vor dem Sturm sein. Wir gehen davon aus, dass die Finanzmärkte in den kommenden Monaten volatil bleiben werden, da sie negative wirtschaftliche Überraschungen fast vollständig eingepreist haben und erneut durch ernsthafte Hindernisse in den Handelsverhandlungen gestört werden könnten. Aller Wahrscheinlichkeit nach könnte es noch schlimmer werden, bevor es besser wird.
Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin
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