J. Safra Sarasin Cross-Asset Weekly: Section 899 - Die große, schöne „Rachesteuer“

J. Safra Sarasin Fund Management | 20.06.2025 16:06 Uhr
Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin / © e-fundresearch.com / J. Safra Sarasin Fund Management
Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin / © e-fundresearch.com / J. Safra Sarasin Fund Management

Diese Woche werfen wir einen genaueren Blick auf Section 899 des „One Big Beautiful Bill Act“. Dieser Abschnitt wird umgangssprachlich als „Rachesteuer“-Bestimmung bezeichnet. Er hat in letzter Zeit viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen, da er Vergeltungsmaßnahmen in Form von Steuern gegen ausländische Personen und Unternehmen aus Ländern vorsieht, die US-Personen oder -Unternehmen „unfaire ausländische Steuern“ auferlegen. Obwohl sich der Gesetzentwurf noch in der Abstimmungsphase befindet und noch verschiedene Änderungen erfahren kann, sind unserer Meinung nach vor allem die in den USA erzielten Unternehmensgewinne von Nicht-US-Unternehmen, insbesondere solche, die in der Vergangenheit ihre Steuerlast in den USA optimiert haben, von dem Gesetzentwurf betroffen. Die festen Zinszahlungen von Regierungen und Unternehmen an Ausländer sollten hingegen bislang unberührt bleiben. Dividendenzahlungen an Ausländer könnten mit einem höheren Steuersatz belegt werden, während Rückkäufe und andere Kapitalgewinne weiterhin nicht erfasst werden und daher keine steuerliche Änderung erfahren dürften.

Wie erwartet hat die Fed die Zinsen unverändert gelassen und angesichts des robusten Wachstums und der anhaltenden Inflationsrisiken zur Vorsicht gemahnt. Wir rechnen weiterhin mit zwei Zinssenkungen in diesem Jahr, obwohl die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im September nach der letzten Sitzung etwas gesunken ist. Die SNB hingegen hat ihren Leitzins wie erwartet um 25 Basispunkte auf 0% gesenkt, betonte jedoch, dass die Hürde für Negativzinsen hoch sei. Wir rechnen für den Rest des Jahres mit unveränderten Leitzinsen.

Schließlich bewerten wir die Risiken einer möglichen Eskalation des Konflikts im Nahen Osten. Eine Unterbrechung der globalen Ölversorgung, die zu einem starken Preisanstieg führen würde, stellt das Hauptrisiko für die Weltwirtschaft dar. Der Ölmarkt ist derzeit jedoch nicht angespannt, und eine schwere Eskalation, wie beispielsweise Angriffe des Iran auf die Infrastruktur am Golf oder die Blockade der Straße von Hormus, ist zum jetzigen Zeitpunkt weiterhin unwahrscheinlich. Dennoch dürfte die geopolitische Unsicherheit weiterhin eine Risikoprämie auf die Ölpreise ausüben.

Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin

Lesen Sie hier das vollständige Cross Asset Weekly.

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