Cross Asset Weekly | Der Zollhammer trifft die Schweiz

Trump-Zölle treffen Weltwirtschaft: Höhere US-Strafzölle bremsen Handel, belasten Investitionen und erhöhen Druck auf Zentralbanken. Dr. Karsten Junius, Chief Economist bei J. Safra Sarasin, analysiert die Folgen für Märkte, Zinsen und Arbeitsplätze – mit besonderem Blick auf die Schweiz. J. Safra Sarasin Fund Management | 08.08.2025 13:39 Uhr
Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin / © e-fundresearch.com / J. Safra Sarasin Fund Management
Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin / © e-fundresearch.com / J. Safra Sarasin Fund Management

Präsident Trump zeigt sich mit seinen jüngsten Strafzöllen gegen unter anderem die Schweiz, Brasilien und Indien kompromisslos. Doch auch für Länder, die sich „Deals“ mit den USA gesichert hatten, traten diese Woche erhöhte US-Zölle in Kraft. Die wirtschaftlichen Auswirkungen sind klar: Zölle lenken Produktion und Kapital von ihrer effizientesten Allokation ab, was zu höheren Preisen und geringeren Kapitalrenditen führt. Die meisten dieser Kosten werden von den USA selbst getragen. Die Zölle schwächen jedoch auch die Arbeitsmärkte in Ländern, die für ihre Exporte stark von den USA abhängig sind. Wir gehen davon aus, dass die negativen Auswirkungen auf Investitionen und Konsum in den kommenden Monaten überwiegen werden und sich die Weltwirtschaft erst im nächsten Jahr erholen wird.

In unserer monatlichen Prognoseaktualisierung haben wir unsere Erwartung einer Zinssenkung durch die Fed im September und Dezember bestätigt. Aufgrund der hawkischen Kommentare der EZB haben wir unsere Forderung nach einer Zinssenkung im September aufgegeben, glauben aber weiterhin, dass eine Senkung im vierten Quartal wahrscheinlich ist. In der Schweiz sind in den kommenden Monaten erhebliche Arbeitsplatzverluste so gut wie sicher, wenn es keine schnelle Lösung für den US-Zollschock gibt. Infolgedessen ist die Wahrscheinlichkeit negativer Leitzinsen der SNB gestiegen. Bislang machen steigende Inflationsraten und die hawkische Kommunikation der SNB eine Zinssenkung im September unwahrscheinlich. Wir erwarten in diesem Umfeld auch keine Devisenmarktinterventionen. Sollten die US-Zölle jedoch über einen längeren Zeitraum auf ihrem hohen Niveau von 39% bleiben, würde das Risiko einer Zinssenkung um 50 Basispunkte im Dezember deutlich steigen, auch wenn dies nicht unser Basisszenario ist.

Die Risikomärkte preisen unterdessen weiterhin ein „nicht zu kaltes und nicht zu heißes” wirtschaftliches Umfeld ein, begleitet von erwarteten Zinssenkungen der Zentralbanken und einer relativ harmlosen Lösung für die US-Zollankündigungen. Dies gilt auch für den Schweizer Aktienmarkt, der angesichts der potenziellen Schäden, die die Zölle von Präsident Trump verursachen könnten, überraschend unbeeindruckt geblieben ist.

Von Dr. Karsten Junius, Chief Economist, J. Safra Sarasin

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