Mit 20% Minderertrag gegenüber dem Gesamtmarkt haben Gesundheitsaktien 2023 so schlecht abgeschnitten wie zuletzt 1999. Ohne Novo Nordisk und Eli Lilly – zwei klare Ausnahmen, deren hohe Umsätze mit Diabetes- und Adipositasmedikamenten im letzten Jahr für außerordentliche Kursgewinne sorgten – läge der Gesundheitssektor sogar um 24% hinter dem Gesamtmarkt.
Wie so häufig gibt es nicht nur einen Grund für die zuletzt vergleichsweise schwache Wertentwicklung des Gesundheitssektors. In diesem Artikel betrachten wir einige mögliche Auslöser darunter die hohe Risikobereitschaft im Jahr 2023, das Inflation Reduction Act (IRA) in den USA und das Risiko von Fusionen & Übernahmen.
Schon in wenigen Monaten finden in den USA Präsidentschaftswahlen statt. Auch das belastet die Anlegerstimmung im Gesundheitssektor. Kein Land gibt so viel Geld pro Kopf für die Gesundheit seiner Bevölkerung aus wie die USA. Das macht die Arzneimittelpreise zu einem perfekten Thema für beide politische Lager, um sich zu profilieren und Wähler zu gewinnen. Theoretisch besteht also kaum ein Zweifel daran, dass Wahljahre schlecht für Gesundheitsaktien sind, aber gibt es irgendwelche Belege dafür?
Gesundheitsunternehmen sind anfällig für politische Schlagzeilen, aber dennoch gibt es zahlreiche Gründe für Optimismus. Wir stehen vor einem „goldenen Zeitalter“ der Innovationen in der Gesundheitsversorgung. Aber auch hier gilt, dass man dauerhaft interessante Investmentchancen nur mit sorgfältigen Fundamentalanalysen und einer langfristigen Perspektive erkennen kann.
Von Andy Budden, Investmentdirektor und John Lamb, Investmentspezialist bei der Capital Group