Hat Japan den langen Schatten der Blase der 1980er endlich hinter sich gelassen?

Capital Group | 26.04.2024 08:28 Uhr
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In den letzten Monaten sind japanische Aktien kontinuierlich gestiegen. Der Nikkei 225 durchbrach seine Rekordmarke aus dem Jahr 1989 und stieg erstmals überhaupt über die psychologisch wichtige Grenze von 40.000 Punkten. Diese Nachrichten zogen zwar alle Aufmerksamkeit auf sich, aber wichtiger ist, dass auf Sicht von fünf bis zehn Jahren viele der Faktoren, die den japanischen Aktienmarkt so lange gebremst haben, an Bedeutung verlieren könnten.

Japanische Aktien befinden sich seit mehr als einem Jahr in einem Höhenflug. Zurückzuführen ist dies auf hohe Unternehmensgewinnen, den schwächeren Yen, der den Exporteuren hilft, und die zahlreichen Investoren aus dem Ausland, die eine Alternative zu China suchen. In Zukunft sprechen aus unserer Sicht drei wichtige Faktoren für einen langfristigen Erfolg des japanischen Aktienmarktes: ein bessere Corporate Governance, eine steigende Inflation und eine Veränderung der Geldpolitik mit einem steigenden Yen. Alle drei könnten einen Investitionsschub auslösen (Digitalisierung, neue Lieferketten für Fertigung und Logistik) und für einen höheren Binnenkonsum sorgen.

Nach Jahrzehnten mit Deflation könnten steigende Produktivität und Inflation das Gewinnwachstum beschleunigen. Hinzu kommt, dass eine effizientere Unternehmensführung und die bessere Corporate Governance der Rentabilität, den Bewertung und den Dividenden Auftrieb geben könnten.

Japanische Dividenden steigen auf ein Rekordhoch (in Billionen Yen)

Ein weiterer positiver Faktor ist, dass die Gewerkschaften für die Arbeitnehmer mit 5,28% die größte Lohnerhöhung seit 1991 aushandeln konnten, weil mehr Unternehmen die Kosten der steigenden Inflation an die Verbraucher weitergeben. Dies scheint die Vertreter der Bank of Japan zuversichtlich gestimmt zu haben, dass die leichte Inflation anhalten wird, sodass sie auf ihrer Märzsitzung ihre Negativzinspolitik nach acht Jahren beendeten und auch unter die Zinsstrukturkontrolle einen Schlussstrich zogen.

Die Fundamentaldaten der japanischen Unternehmen dürften an Bedeutung gewinnen, aber wir berücksichtigen auch, dass der Zinserhöhungszyklus der US Federal Reserve zu Ende geht. Dies und die allmähliche Normalisierung der Geldpolitik der Bank of Japan dürften für eine Verringerung des Zinsabstands zwischen Yen- und US-Dollar-Anleihen und eine Aufwertung des Yen sorgen. Nach Einschätzung unseres Teams könnte dieses Umfeld günstig für binnenmarktorientierte japanische Wachstumsunternehmen mit hoher Qualität sein, beispielsweise aus den Bereichen Präzisionsinstrumente, Elektrogeräte, Chemie und Dienstleistungen.

Angesichts all dessen sind wir der Ansicht, dass eine gut diversifizierte Kernstrategie für japanische Unternehmen aller Größenklassen für Investoren interessant sein können, die lange Zeit in Japan untergewichtet waren, und dies jetzt ändern wollen.

Von Anne Vandenabeele, Ökonomin und Christophe Braun Investmentdirektor bei Capital Group

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