Rückenwind für den Fondsabsatz in 2013 erwartet der ERSTE-SPARINVEST-Chef vor allem von den gut laufenden Aktienmärkten. Für Aktienfonds sei das Potenzial nach oben noch nicht ausgeschöpft.
Kernaussagen zum Jahresausblick 2013
Langsame wirtschaftliche Erholung – kein Inflationsdruck Geldmarktzinsen bleiben tief: Investoren sind auf der Jagd nach Rendite Aktien attraktivste Anlageklasse Gemanagte Lösungen werden immer mehr nachgefragt
Langsame wirtschaftliche Erholung – kein Inflationsdruck
Das globale, konjunkturelle Umfeld ist für Fondsinvestitionen weiterhin ein unterstützender Faktor. Die Frühindikatoren deuten auf eine langsame wirtschaftliche Erholung hin, was durch die jüngst in vielen Ländern veröffentlichten Einkaufmanagerindizes bestätigt werde, betont Alexander Fleischer, Bereichsleiter Anleihenfonds. Die ERSTE-SPARINVEST sieht für 2013 folgende maßgebliche Entwicklungen:
- Wirtschaft erholt sich langsam. Das Wirtschaftswachstum sei zwar noch schwach und auf hölzernen Beinen, wie zuletzt bei der Umschiffung der US Fiskalklippe sichtbar wurde – der Schuldenabbau der Staaten schreite aber voran und erhöhe den Spielraum für Investitionen. Die Industrieproduktion komme wieder langsam in Fahrt. Für die USA werde ein Wachstum von 1,5% erwartet, das Wachstum in Europa liege um die 0% und in den Emerging Markets könne man heuer mit einer Steigerung der Wirtschaftsleistung von mehr als 5% rechnen.
- Asien als Motor der Weltwirtschaft. Die Gefahr einer harten Landung in China sei gebannt. Das Wachstum in China von 8% sei groß genug um die langfristige Umstellung auf ein Wachstum, das vom Konsum und nicht von den Investitionen getrieben wird, zu gewährleisten.
- Niedrige Inflation, niedrige Zinsen, keine Zinswende. Die Leitzinsen in den USA, in der Europäischen Währungsunion und in Japan liegen nahe null Prozent. Der schwache Arbeitsmarkt und die in der Euro-Zone stagnierende Kreditvergabe dämpften die Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften. Die Geldmarktzinsen und die Renditen für Anleihen ohne Kreditrisiko blieben tief. Das Risiko einer Zinswende sei sehr gering, dafür sei die gesamtwirtschaftliche Aktivität zu schwach.
- Kein Zerfall der Euro-Zone. Die Wirtschaftspolitik in der Euro-Zone habe mit dem Staatsanleihen-Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank, dem Rettungsschirm ESM und der EZB Bankenaufsicht das unmittelbare Risiko eines Zerfalls der Euro-Zone auf de facto Null reduziert. Von einer gemeinsamen Steuer-, Finanz- und Wirtschaftspolitik, was einer Gesundung der Euro-Zone dienlich wäre, sei man aber noch weit entfernt.
Dennoch seien die Renditechancen innerhalb der Euro-Zone wieder attraktiver (z.B: Italien) – auch im Vergleich zu Unternehmensanleihen bester Bonität.
- Renditejäger finden attraktive Anlagen in den Emerging Markets und bei High Yield: Die Renditechancen bei Anleihen ohne Kreditrisiko oder Unternehmensanleihen im Investment Grade Bereich seien bereits ausgereizt. „Höhere Renditen findet man daher bei Anleihen aus den Schwellenländern, insbesondere auch in Zentral- und Osteuropa als auch bei Unternehmensanleihen mit niedrigeren Bonitäten. Hier gefällt uns das Rating-Segment BB nach wie vor am besten“, so Fleischer.
Aktien sind die attraktivste Assetklasse
„An Aktien führt derzeit kein Weg vorbei"
, bricht Harald Egger, Bereichsleiter Investment Division eine Lanze für das Aktiensegment. Aktien seien international gesehen nach wie vor günstig bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis betrage derzeit 14,8 und liegt damit im historischen Vergleich auf einem attraktiven Niveau. Die Dividenden-rendite global gesehen betrage derzeit 2,8% und liege deutlich über Geldmarkt-Niveau.
Neben der Bewertung spielen auch das solide Gewinnwachstum, die hohe Liquidität, die abnehmende Unsicherheit sowie das niedrige Zinsniveau eine positive Rolle. „Der Trend zu Gunsten von Aktien sollte sich auch dieses Jahr fortsetzen“, ist Egger überzeugt.
Regional gesehen favorisiert der Leiter des Investmentbereichs Europa und Asien. Europäische Aktien hätten im Vergleich noch deutlich Aufholpotenzial. Die Diskussionen um den Euro ließ internationale Investoren zurückhaltend agieren. Mit der Stabilisierung der Euro-Zone kehrten diese wieder zurück. Dies begünstige heuer die europäischen Aktienmärkte. Besonders Zentral- und Osteuropa sollte von der Rückkehr des Anlegervertrauens profitieren. Egger erwartet auch für die Börsenplätze Österreich, Türkei und Russland Aufwertungspotenzial. Gerade Russland sei derzeit ein klarer „Value“-Play. Was Asien betrifft, legt die ERSTE-SPARINVEST derzeit besonderes Augenmerk auf die Börsen in Hong Kong, Korea und Taiwan.
Auf Branchenebene sieht Egger Konsum- und Gesundheitswerte langfristig begünstigt, kurzfristig erscheint der Finanzsektor für spekulative Investoren attraktiv.
Gemanagte Portfolios immer gefragter
Heinz Bednar rechnet damit, dass künftig „smarte“ Investmentlösungen im Vormarsch sein werden. Die Erste Asset Management/ERSTE-SPARINVEST habe für die Kunden und Berater eine eigene Kategorie, die „SMART-Fonds“ geschaffen.
Unter SMART-Fonds versteht er gemanagte Lösungen, bei denen der Kunde lediglich die Risikobereitschaft bekannt geben müsse, die Umsetzung auf der Ertragsseite den Investment-Spezialisten überlassen sei. „Unsere gemischten Fonds haben das Vorjahr sehr gut abgeschlossen und sind für die meisten Anleger ein ideales Vehikel für die Vorsorge und Veranlagung.“
Beispielsweise der ESPA PORTFOLIO BALANCED 30 ist ein flexibel gemangtes Produkt, das je nach Einschätzung der Kapitalmärkte in die attraktivsten Veranlagungsklassen investiert. Das sind Aktien (Null bis maximal 30%), Anleihen (Unternehmensanleihen und Staatsanleihen), als auch Alternative Investments (bis 10%). Fremdwährungen werden in der Regel abgesichert.
Aktuelle Fondsempfehlungen der ERSTE-SPARINVEST
ESPA STOCK GLOBAL (ISIN AT0000989645):
Aktiv gemanagter Aktienfonds, der weltweit in 80 bis 150 Einzeltitel investiert.
ESPA STOCK RUSSIA (ISIN AT0000A05S97):
Aktienfonds mit Schwerpunkt auf Russland und die GUS-Staaten
ESPA PORTFOLIO BALANCED 30 (ISIN AT0000802491):
Active Return Fonds, der zu 0%-30% in Aktien- und 70%-100% in Anleihenfonds investiert ist
ESPA BOND DANUBIA (ISIN AT0000831409):
Staatsanleihen mit Schwerpunkt auf die neuen EU-Mitglieder sowie die Türkei
ESPA BOND CORPORATE BB (ISIN AT0000831409):
Erwirbt überwiegend Unternehmensanleihen internationaler Emittenten mit dem Rating "BB"