In den letzten fünf Jahren habe sich dieses Volumen um gut 70% erhöht, unterstreicht CIO Gerold Permoser die steigende Bedeutung einer Veranlagung, die die klassischen Kriterien der Rentabilität, Liquidität und Sicherheit um ökologische, soziale und ethische Bewertungsmaßstäbe ergänzt.
In den nächsten Jahren werde der aktive Dialog mit Unternehmen und Stakeholdern, also allen, die am Wohlergehen von Unternehmen interessiert sind, weiter ausgebaut und professionalisiert. Permoser, der in Personalunion den Bereich nachhaltige Investments der Erste Asset Management leitet, wird in der Bewertung und Analyse der Unternehmen in nachhaltigen Fonds von einem sechsköpfigen Team unterstützt. „Wir führen einen aktiven Dialog mit Unternehmen, in die wir investieren oder die für eine Veranlagung in Frage kommen. In Form von Briefen, Conference-Calls und Unternehmensbesuchen werden Auskünfte erbeten und oft auch Verbesserungen eingefordert.“ Vertreter der Erste Asset Management besuchen Hauptversammlungen von Unternehmen, in die sie mit ihren Aktienfonds investiert ist, und stimmen dort mit ab. Diese Aktivitäten werden unter dem Begriff "Engagement" zusammengefasst. Darüber hinaus nutzt die Erste Asset Management ihre Stimmrechte in nachhaltigen und traditionellen Fonds, um im besten Interesse der Investoren zu handeln. Dabei bedient sie sich auch internationaler Agenturen wie ISS oder GES. „2014 wurden die Stimmrechte bei 178 Unternehmen wahrgenommen, heuer werden es wohl schon ca. 260 werden“, ist Permoser optimistisch.
Mittlerweile werden in Vereinigungen wie den Prinicpiles for Responsible Investment (PRI) nachhaltige Volumina gebündelt, um den Druck auf Konzerne zu erhöhen sich stärker im Sinne nachhaltiger Grundsätze zu engagieren. Ein aktuelles Projekt, dem auch die Erste Asset Management beigetreten ist, ist eine Untersuchung der Arbeitsnormen in der landwirtschaftlichen Zuliefererkette. Hier haben Asset Manager mit einem gebündelten Vermögen von 2.200 Milliarden US-Dollar 37 Unternehmen kontaktiert, von denen 34 in den Dialog eingetreten sind. Neun Unternehmen haben erklärt ihre Prozesse zu überdenken, bei 16 ist der Ausgang des Dialogs offen. Lediglich neun waren nicht bereit sich zu verändern. „Durch den Dialog mit Unternehmen bekommen wir ein besseres Verständnis der Unternehmen und deren Strategie. Dies erlaubt uns ein tieferes Verständnis des fairen Unternehmenswertes“, ergänzt Nachhaltigkeitsexperte Permoser.