Iran-Abkommen drückt Ölpreis

"Das Abkommen drückt auf den Ölpreis, weil auf mittlere Sicht mehr Öl auf den Markt kommt. Bereits jetzt liegt das Angebot an Öl deutlich über der Nachfrage", so Erste Asset Management Chefökonom Gerhard Winzer in einem Kommentar über mögliche Auswirkungen der jüngsten Einigung zwischen Iran und den P5+1 Staaten. Erste Asset Management | 17.07.2015 09:42 Uhr
Gerhard Winzer, Chefvolkswirt, Erste Asset Management / ©  EAM
Gerhard Winzer, Chefvolkswirt, Erste Asset Management / © EAM
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Die Verhandlung zwischen dem Iran und den UNO-Vetomächten sowie Deutschland wurden am Dienstag, 14. Juli, erfolgreich abgeschlossen. Der Iran wird sein Atomprogramm beschränken. Im Austausch dafür werden die internationalen Wirtschaftssanktionen zurückgenommen.

Das Ergebnis ist bemerkenswert, weil sich die Interessen der P5+1 (die 5 permanenten Mitglieder des UN-Sicherheitsrates und Deutschland) sowie des Iran in vielen Bereichen erheblich unterscheiden. Offenbar haben die Sanktionen der iranischen Wirtschaft zu stark zugesetzt und die P5+1 wollten nicht länger auf den Iran als politische und wirtschaftliche Macht auf regionaler Ebene verzichten.

Das Abkommen drückt auf den Ölpreis, weil auf mittlere Sicht mehr Öl auf den Markt kommt. Bereits jetzt liegt das Angebot an Öl deutlich über der Nachfrage. Die Ölproduzenten kommen dadurch unter Druck, während für die Ölkonsumenten die Kaufkraft zunimmt.

Die iranische Wirtschaft kann davon klar profitieren. Die Öffnung in den Bereichen Handel, Technologie, Finanzen und Energie wird zu einem höheren Wirtschaftswachstum führen (knapp 3% im vergangenen Jahr) und die Inflation dämpfen (rund 17% im vergangenen Jahr). Insgesamt wird sich die iranische Wirtschaft positiv weiterentwickeln.

Die Implikationen für die geopolitischen Machtverhältnisse im Mittleren Osten werden unterschiedlich bewertet. Jedenfalls hat in der Region die Instabilität zugenommen. Es bleibt zu hoffen, dass nun ein weiterer diplomatischer Kanal eröffnet wurde.

Die Details hinsichtlich des Zeitplans und des Ausmaßes für die Aufhebung der Sanktionen sowie hinsichtlich der Kontrolle der militärischen Anlagen werden noch bekannt gegeben. Natürlich gibt es noch Stolpersteine. Bis Ende des Jahres sollen offene Fragen geklärt werden. Wenn die Vereinbarung hält, sind die Auswirkungen netto betrachtet positiv für die Weltwirtschaft.

Gerhard Winzer, Chefvolkswirt, Erste Asset Management

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