Im Vergleich zum Gesamthandelsvolumen haben Unternehmen dieses Jahr weltweit eine erhebliche Zahl an Wandelanleihen ausgegeben. Diese Entwicklung folgt auf eine vergleichsweise ruhige Phase 2012. Diese lässt sich nicht allein auf niedrige Zinsen, sondern auch die niedrigen Aktienkurse zurückführen. Viele Unternehmen wollten einfach keine wandelbaren Wertpapiere ausgeben, da sie glaubten, dass ihre Aktienkurse unterbewertet waren. 2013 nutzten Unternehmen, die zuvor vor der Ausgabe von Wandelanleihen, die wie Anleihen Zinsen tragen, unter bestimmten Bedingungen aber in Aktien umgewandelt werden können, noch zurückgescheut hatten, dann den Aktienmarkt, um Finanzmittel aufzunehmen, während gleichzeitig neue Strukturen entwickelt werden, um der erhöhten Anlegernachfrage nachkommen zu können. Grundsätzlich kann man sich ein wandelbares Wertpapier als eine Unternehmensanleihe vorstellen, die mit einer Option zum Erwerb von Aktien kombiniert ist. Auf gewisse Weise handelt es sich dabei um die Chamäleons der Investmentwelt. Sie können für Anleger in einem Niedrigzinsklima attraktiv sein, wenn Ertragsquellen spärlich gestreut sind. 2013 war es einigen Unternehmen möglich durch die Ausgabe wandelbarer Wertpapiere anstatt gewöhnlicher Schuldverschreibungen Barmittel zu einem niedrigeren Zinssatz aufzunehmen. Zu den weiteren Vorteilen für den Emittenten gehört das geringere Verwässerungspotenzial gegenüber einer Aktienemission, sowie die Fähigkeit mehr Anleger zu erreichen. Während eines Bullenmarkts, wie wir ihn während eines Großteils der ersten Jahreshälfte 2013 beobachten konnten, bieten wandelbare Wertpapiere Aufwärtspotenzial wenn der Aktienkurs des Unternehmens steigt. In solch einem Klima können Anleger mit wandelbaren Wertpapieren bessere Renditen erzielen als mit Anleihen. Außerdem bieten sie im Allgemeinen laufende Erträge, die für gewöhnlich höher liegen, als die Dividendenrenditen der Aktien, sowie zusätzliches Engagement im Aktienmarkt bei weniger Gesamtrisiko als bei normalen Aktien.
Anlagen in Wandelanleihen bleiben eine Spezialkategorie. In den USA umfasst der Markt für Wandelpapiere fast 500 Unternehmen und hat einen Gesamtwert von annähernd 216 Mrd. USDollar. 2 Global beläuft der Markt für Wandelpapiere sich auf 373 Mrd. US-Dollar und besteht aus 790 Werten.2 Das Universum der Wandelpapiere ist gut nach Sektoren diversifiziert (wobei Technologieunternehmen eine stärkere Tendenz aufweisen, als die meisten anderen) und ist in etwa gleich zwischen Investment Grade, mittleren und geringeren und nicht bewerteten Emissionen aufgeteilt. Sie werden in der Regel von kleinen und mittleren Unternehmen ausgegeben. Obwohl unsere Anlagen das gesamte Universum abdecken und 2013 erweitert wurden, bleiben wir bei einer bewährten Strategie mit Schwerpunkt auf eine enge Auswahl verfügbarer Wandelpapiere, die unsere strengen Risiko-Ertrags-Kriterien erfüllen. Die wandelbaren Wertpapiere, nach denen wir suchen, verfügen über ca. 75% Aufwärtspotenzial der Aktie des Emittenten und ca. 50% des Abwärtspotenzials. Dabei versuchen wir jedoch Papiere, die „im Geld“ („in-the-money“) bzw. „aus dem Geld“(„busted“) sind, zu vermeiden. „Aus dem Geld“ bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, dass das Papier in Aktien umgewandelt wird. Die Kurse dieser Papiere liegen traditionell auf dem Niveau des Marktes für Unternehmensanleihen. Demgegenüber verfügen wandelbare Wertpapiere, die „im Geld“ sind über eine Option zur Umwandlung, die mehr wert ist als die Anleihe und deren Kurs tendenziell parallel zu dem der Aktie des Unternehmens verläuft.
Einige Anleger in wandelbare Wertpapiere neigen dazu, den Markt nach oben oder unten zu verfolgen. Wenn sie glauben, dass der Aktienmarkt eine Rally erleben wird, legen sie sich Papiere zu, die im Geld sind. Glauben Sie, dass der Aktienmarkt sich nach unten bewegen wird, legen sie sich Papiere zu, die aus dem Geld sind. Letztlich versuchen diese Anleger den richtigen Zeitpunkt am Markt zu erwischen. Wir sind der Ansicht, dass Kunden, die in ein Portfolio mit wandelbaren Wertpapieren investieren, auch die spezifischen Merkmale dieser Papiere wünschen. Wir streben daher danach während aller Marktzyklen „ausgeglichene“ wandelbare Wertpapiere zu identifizieren. Diese müssen sich im mittleren Bereich bewegen, mit moderater Wandlungsprämie und Sensibilität gegenüber der Aktie. Das stellt etwa ein Drittel des globalen Markts für wandelbare Wertpapiere dar. Wir glauben, dass der wesentliche Vorteil von ausgeglichenen Wertpapieren im asymmetrischen Risiko-Ertrags-Profil liegt. Dieses ermöglicht eine höhere Partizipation am Aufwärtspotenzial der zugrunde liegenden Aktie und geringerer Partizipation am Abwärtspotenzial der Aktie.
In jüngster Zeit möchten viele Anleger wissen, wie steigende Inflation und Zinsen sich auf wandelbare Wertpapiere auswirken werden. Wir bleiben bei einer bewährten Strategie, die über eine enge Auswahl von wandelbaren Wertpapieren umgesetzt wird, die unsere strengen Risiko-Ertrags-Kriterien erfüllen. Ein hoher Anteil des Kurses eines wandelbaren Papiers hängt von der eingebetteten Option ab. Daher sind die Auswirkungen steigender Zinsen auf ein Wandelpapier im Allgemeinen schwächer, als auf ein nicht wandelbares Wertpapier mit ähnlichen Eigenschaften. Während Inflation im Allgemeinen für Anleihen schlecht ist, ist sie nicht unbedingt auch für Aktien schlecht. Wandelbare Wertpapiere neigen traditionell dazu sich in Zeiten überdurchschnittlicher Volatilität gut zu entwickeln, wenn vorsichtige, aber in Hinsicht auf die Aktienmärkte optimistische Anleger, nach einem risikogesteuerten Aktienengagement zur Reduzierung der potenziellen Abwärtsrisiken suchen. Steigende Aktienmärkte tendieren zudem dazu wandelbare Wertpapiere aufgrund der Beziehung des Kurses zu den zugrundeliegenden Aktien zu begünstigen. Wir glauben, dass diese Eigenschaften die Vermögensklasse wandelbare Wertpapiere zu einem attraktiven Mittel zur Erhöhung der Diversifizierung eines Portfolios machen.
Alan E. Muschott, CFA
Vice President
Portfolio Manager,
Franklin Equity Group®