2014 wird das ultimative Jahr für Stockpicker

die Aktienmärkte sind auch in 2013 gut nach oben geklettert. Aber „anders als in den letzten Jahren gibt es keine offensichtlichen Anlagethemen, -stile oder –sektoren mehr,“ so Uwe Zöllner, Head of Pan-European Equity der Franklin European Equity Group. Deshalb ist für ihn 2014 vor allem eines: das „ultimative Jahr für Stockpicker“. Franklin Templeton | 18.12.2013 10:01 Uhr
Archiv-Beitrag: Dieser Artikel ist älter als ein Jahr.

In seinem Ausblick erklärt Uwe Zöllner wo er auf Einzeltitelebene noch Chancen sieht bei Europäischen Aktien:

2013 war für europäische Aktien ein gutes Jahr. Zum Zeitpunkt der Berichterstellung (15. Dezember) hat der MSCI Europe 13,8% zugelegt. Die Eurozone hat sogar noch besser abgeschnitten: Der MSCI EMU gewann 17,7%. Wir rechnen für die europäischen Märkte zwar mit einem weiteren gewinnbringenden Jahr auf der Grundlage einer stärkeren Weltwirtschaft und einer Erholung der Erträge, wären aber nicht überrascht, wenn die Märkte nach einem dynamischen 2013 gemächlicher anziehen. Anders als in den letzten Jahren gibt es keine offensichtlichen Anlagethemen, -stile oder -sektoren. Deshalb dürfte 2014 unseres Erachtens zum ultimativen Jahr der Stockpicker werden.

Im Gegensatz zum US-Markt haben europäische Aktien ihren Gipfel von 2007 noch nicht erreicht. Deshalb vermuten wir, dass europäische Aktien im nächsten Jahr durch Ertragssteigerungen noch 10% bis 15% zulegen können. Ausschlaggebend dafür ist ein langsamer, doch solide begründeter Aufschwung in Südeuropa, wo wir jetzt die Ergebnisse der unablässigen Bemühungen zur Bewältigung struktureller Herausforderungen erkennen. Ein strikter Sparkurs trug in Verbindung mit Arbeitsmarktreformen zur Besserung der Lage in vielen Ländern bei, die schwer von der Finanzkrise gebeutelt worden waren, wie Irland, Spanien und Portugal. Gesunkene Lohnstückkosten, die mehr Wettbewerbsfähigkeit signalisieren, sind ein guter Indikator für die in großen Teilen Europas erzielten Fortschritte.

Ein weiterer positiver Aspekt ist die Besserung der Haushaltslage, denn das heißt, dass die Sparmaßnahmen greifen und der fiskalpolitische Druck auf Unternehmen und Haushalte nicht weiter zunimmt. Sorgen herrschen nach wie vor um die hohe Arbeitslosigkeit in Ländern wie Spanien oder Portugal, doch wir rechnen mit kontinuierlichem Beschäftigungswachstum, das auf deregulierten Arbeitsmärkten fußt, und einem langsamen, aber stetigen Konjunkturaufschwung. Insgesamt ist der Boden für eine langfristige Erholung unseres Erachtens bereitet, was nach unseren Erwartungen in den nächsten Jahren Früchte tragen dürfte.

Die deutsche Erfahrung aus den Reformjahren belegte einen ähnlichen Aufwärtstrend in zunächst langsamem Tempo. Hier offenbarten die Entwicklungen in den Krisenjahren, dass der Reformprozess eine deutlich stabilere und widerstandsfähigere Wirtschaft hervorbringt. Trotz der regen Kritik am verhaltenen Erholungskurs in Europa denken wir, dass der gründliche, aber langsame Strukturreformprozess mit dem Ziel eines nachhaltigeren Wirtschaftsumfelds für Europa der richtige war.

Es bestehen nach wie vor Risiken. Frankreich und Italien müssen ihre Reformbestrebungen verstärken und in Bezug auf fiskalpolitische Koordination und Bankenregulierung bleibt noch einiges zu tun. Doch für den Moment sind wir der Ansicht, dass die potenziellen Vorteile eines Europas am Wendepunkt, das günstige Bewertungen bietet, die Gefahren bei Weitem wettmachen.

Unser Optimismus stützt sich auf unseren zuversichtlichen Ausblick für die Weltwirtschaft – insbesondere für die Schwellenmärkte. Die Schwellenländer verzeichnen zwar nicht mehr so hohes Wachstum wie früher, expandieren jedoch nach wie vor viel schneller als die reifen Volkswirtschaften der Industrieländer. Die gute Nachricht ist, dass dieser Teil der Weltwirtschaft nach unseren Erwartungen im nächsten Jahr de facto zum globalen Wachstum beitragen dürfte. Das wird Europa insgesamt zugutekommen. Unternehmen aus Nordeuropa exportieren seit Jahren viel in Schwellenländer. Wieder wettbewerbsfähige Länder am südlichen Rand Europas wie Spanien werden ebenfalls profitieren, ob durch direkte Exporte in Schwellenländer oder durch den Export von Zwischengütern nach Nordeuropa, das dann Endprodukte in die übrige Welt ausführt.

Weil so viele europäische Großunternehmen in Schwellenländern tätig sind, dürfte ein Aufleben der Weltwirtschaft die Erträge zusätzlich steigern. Da die Ertragslage noch unter dem Niveau von 2007 und weit hinter den US-Werten liegt, könnte das Gewinnwachstum unseres Erachtens zu weiteren Kursgewinnen auf den Aktienmärkten führen.

Es gibt jedoch Risiken, die im Auge zu behalten sind. China dürfte die Stimmung in Bezug auf die Schwellenländer unserer Erwartung nach weiter prägen. Sollten die Anleger feststellen, dass die unlängst angekündigten Reformen nicht funktionieren und die Wachstumsraten weiter niedriger ausfallen, könnte das für Europa größere Skepsis auslösen als für die USA. Auch ein stärkerer Euro könnte die Exporte beeinträchtigen, doch mit einem Eurokurs zwischen 1,30 und 1,40 US-Dollar sollte die Eurozone unseres Erachtens leben können.

Wir erwarten für die europäischen Märkte zwar ein weiteres passables Jahr, doch auf die Frage, wie man 2014 investieren sollte, gibt es keine leichte Antwort. In den letzten fünf Jahren konnten Investoren bei der Anlage in europäischen Aktien ohne Weiteres auf einfache Themen setzen. So strömten sie in defensive Titel wie nichtzyklische und bestimmte zyklische Konsumwerte, um böse Überraschungen im Zuge der kriselnden europäischen Wirtschaft zu vermeiden. Dadurch sind die Bewertungen in manchen Marktsegmenten ausgereizt. 2013 haben wir dann eine Trendwende erlebt. Das Publikum ist ins andere Extrem verfallen. Die Anleger haben wieder wahllos zu zyklischen Aktien gegriffen.

Unseres Erachtens wäre es ein Fehler, blind zyklische Aktien zu kaufen, die der Ertrags- und Markterholung hinterherhinken. Bankaktien sind beispielsweise billig, und der Sektor erholt sich nur langsam von seinen Problemen. Es besteht jedoch nach wie vor Ungewissheit um die im nächsten Jahr erfolgenden Stresstests und unserer Ansicht nach gibt es minderwertige Banken, die zu meiden sind.

Wie wir es sehen, wird das Publikum wieder vorsichtiger, und deshalb dürfte flexibles Stockpicking erfolgsentscheidend sein. Unser Rat für 2014 ist, sorgfältig einzelne Titel auszuwählen. Uns geht es vor allem um die Qualität und die Wettbewerbsstärke einzelner Unternehmen. Bei der Einzeltitelauswahl gehen wir sehr gewissenhaft vor, insbesondere hinsichtlich teurer Aktien, die in den letzten fünf Jahren überall populär waren. Wir entdecken unter anderem Chancen bei Konsumwerten und Materialunternehmen, doch es gibt kein übergeordnetes Thema, das wir verfolgen.

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