„Wir sind nun in der Lage, Aktien zu kaufen, die zu einem noch höheren Abschlag gegenüber den teureren Aktien gehandelt werden.“
„Viele Anleger glauben, dass die Zeit für Value bereits vorbei ist, weil Aktien, die am Boden lagen wie beispielsweise im Bankensektor sich schon wieder erholt hätten“ sagt Halle. “Damit stimme ich nicht überein. Ganz im Gegenteil, ich bin davon überzeugt, dass gerade die extremen Diskrepanzen zu einer absoluten Überrendite der günstigsten Aktien gegenüber dem Gesamtmarkt führen können, sobald sich der Markt wieder normalisiert hat. Denn dann steigen die günstigsten Aktien viel stärker und die teuersten Aktien werden sogar schlechter im Vergleich zum Gesamtmarkt abschneiden.“
Heute sind die 25 Prozent teuersten Aktien des Marktes auf der Basis eines angepassten Kurs-Buch-Verhältnisses um 100 Prozent teurer als der Marktdurchschnitt im März 2009, als diese noch bei 85 Prozent lagen. Dagegen verbleiben die günstigsten 25 Prozent des Marktes mehr oder weniger auf dem Niveau vom März letzten Jahres.
Seit 2001 ist dies die größte Differenz zwischen teuren und billigen Aktien. Im Rückblick war das ein klares Kaufsignal für Unternehmen, die nicht hoch in der Gunst von Internet begeisterten Anlegern standen.
„Value-Anlegern, die Aktien zu einem relativ günstigen Preis kaufen in der Erwartung, dass deren Kurs wieder steigt, bietet sich eine ähnlich einmalige Chance wie damals“, sagt Halle. „Günstig ist dabei natürlich nicht gleich günstig. Es gibt Aktien von Unternehmen, die aus einem guten Grund billig sind und die sich nicht mehr erholen, auch wenn der Markt wieder steigt. Wir beteiligen uns dagegen an soliden Unternehmen, deren Kurs fälschlicherweise aufgrund der allgemeinen Marktstimmung in den Keller gezogen wurde und von denen wir erwarten, dass ihr Aktienwert deshalb wieder über kurz oder lang anziehen wird.“