Da diese Anlageklasse mit niedriger Bewertung und einem gewissen Pessimismus in 2016 gestartet war, blieb viel vom folgenden Aufschwung und der Kurserholung hängen. „Im Durchschnitt erzielten Anleger 2016 mit Schwellenländeranleihen Gesamterträge von rund 10 Prozent, und zwar sowohl bei Hartwährungs-, Lokalwährungs- und Unternehmensanleihen“, sagt Claudia Calich, Managerin des M&G Global Emerging Markets Bond Fund.
Die einzelnen Märkte entwickelten sich dabei häufig spiegelbildlich zum Vorjahr: Mit Ausnahme der Ukraine lagen 2016 diejenigen Schwellenländer vorn, die 2015 schlecht abgeschnitten hatten. Eine große Rolle spielte dabei die Erholung des Ölpreises und anderer Rohstoffe. Klarer Spitzenreiter waren brasilianische Staatsanleihen, die auf Real begeben wurden – damit konnten Anleger 2016 eine Gesamtperformance von 58,5 Prozent einstreichen. Die Türkei und Mexiko brachten dagegen die höchsten Verluste ein und verloren im Jahresverlauf 9,4 beziehungsweise 16,8 Prozent (siehe Grafik).
Nach Claudia Calich Einschätzung sind die meisten Schwellenmärkte für 2017 gut gerüstet: „Da die Währungen überwiegend fair oder sogar etwas unterbewertet sind, können die Länder auch höhere Zinsen in den USA und einen stärkeren Dollar verkraften.“ Größter Unsicherheitsfaktor sei jedoch der chinesische Renminbi, dessen Entwicklung stark von der zukünftigen US-Handelspolitik abhänge. Eine chinaunfreundliche US-Politik könne auch die feste Anbindung an den Dollar in Gefahr bringen. „Ich gehe zwar nicht davon aus, dass China dieses Jahr zu flexiblen Wechselkursen übergehen wird, es bleibt jedoch ein Risiko“, sagt Calich. Insgesamt erwartet die Fondsmanagerin, dass es 2017 weniger um die Allokation zwischen Hart- und Lokalwährungsanleihen gehen wird. Wichtiger werde es sein, die Volatilität und allgemeine Marktrisiken im Auge zu behalten.