Die Zentralbanken deuteten unterdessen an, aufgrund der weltweiten Verbesserung des Wirtschaftswachstums einige geldpolitische Stimulierungsmaßnahmen abbauen zu wollen. Nach unserer Einschätzung wird dieser Abbau zwar möglichst marktfreundlich erfolgen. Angesichts dieses Stimmungsumschwungs und der nach wie vor sehr niedrigen Anleihenrenditen halten wir die meisten westlichen Staatsanleihen jedoch nach wie vor für überbewertet. In diesem Umfeld dürfte sich die Anlageklasse deutlich weniger gut zur Portfolioabsicherung eignen als in den letzten Jahren
Die größten Anlagechancen aus Bewertungssicht bieten unseres Erachtens nach wie vor die Risikoprämie für Aktien sowie ausgewählte Engagements an den Märkten für Unternehmensanleihen sowie Schwellenländeranleihen und -währungen. Es gibt immer mehr Anzeichen für eine Verbesserung der Wirtschaftslage, die sich allmählich in den Unternehmensgewinnen niederschlägt. Dennoch zweifeln die Anleger weltweit nach wie vor an der Nachhaltigkeit der globalen Konjunkturbelebung. Diese Situation wollen wir ausnutzen, da wir mit steigenden Kursen rechnen, sobald die Mehrheit der Anleger von der Erholung der Wirtschaft überzeugt ist. Die Inflation bleibt überraschend moderat, was unser Engagement in Wachstumswerten begünstigt.
Auf geopolitischer Ebene sowie im Hinblick auf das makroökonomische Umfeld und die Geld- und Wirtschaftspolitik besteht nach wie vor erhebliche Unsicherheit, die sich bisher jedoch nicht auf die Kursentwicklung ausgewirkt hat. Wir sind darauf vorbereitet, neue Anlagegelegenheiten zu nutzen, die sich in diesem Umfeld ergeben. Trotz der zuletzt geringen Volatilität stützen wir uns unverändert auf die Bewertungssignale und profitieren von mittelfristigen Anlagechancen. Diese Strategie war in den letzten Monaten erfolgreich und wird sich hoffentlich auch in den kommenden Monaten auszahlen.
Portfolioperformance und -aktivität
M&G Dynamic Allocation Fund und Prudent Allocation Fund
- Der M&G Dynamic Allocation Fund verzeichnete im September eine Performance von 2,2%, wodurch sich die Rendite im bisherigen Jahresverlauf auf 7,6% beläuft. Das verwaltete Vermögen liegt derzeit bei 5,9 Milliarden Euro.
- Der M&G Prudent Allocation Fund lag im September mit 1,5% im Plus, wodurch die Rendite im bisherigen Jahresverlauf auf 5,5% stieg. Das verwaltete Vermögen beläuft sich auf rund 1,7 Milliarden Euro.
- Unsere Einschätzung der aussichtsreichsten Marktsegmente hat sich nicht geändert: Wir halten Long-Positionen in Aktien, Short-Positionen in westlichen Staatsanleihen sowie ausgewählte Engagements an den Märkten für Unternehmensanleihen sowie Schwellenländeranleihen und -währungen.
- Die starke Performance der Aktiensegmente beider Fonds wurde vor allem von den Allokationen in US-amerikanischen und japanischen Banken sowie in Europa und Japan getragen. Die Positionen in Schwellenländern entwickelten sich dagegen uneinheitlich. Während das Engagement in Korea trotz der politischen Spannungen eine positive Performance erzielte, lagen die Positionen in Taiwan und der Türkei im Minus.
- Die Schwäche einiger Bergbauwerte wurde durch unsere Engagements in Ölunternehmen kompensiert, die im Monatsverlauf zulegten. Unsere Short-Position im S&P 500 beeinträchtigte die Wertentwicklung, da der Index ein neues Rekordniveau erreichte. Wir halten diese Positionierung jedoch weiterhin für angemessen; zudem wurde ihr Negativbeitrag durch Long-Positionen in unseren bevorzugten Sektoren mehr als wettgemacht.
- Die Performance im festverzinslichen Segment wurde vor allem von Short-Positionen in US-amerikanischen, europäischen und britischen Staatsanleihen getragen, deren Renditen infolge der restriktiveren Kommentare der Zentralbanken stiegen. Wir halten diese Entwicklung für eine Marktkorrektur, da das vorherige Kursniveau unserer Meinung nach den tatsächlichen Wert der Anleihen nicht widerspiegelte.
- Einige Positionen in Schwellenländerwährungen schlugen leicht negativ zu Buche. Unsere Positionen im britischen Pfund trugen im Berichtsmonat zur Performance bei, da die unseres Erachtens übermäßig negative Marktstimmung umschlug.
- Wir nutzten die Marktschwäche zu Beginn des Monats, um unser Engagement in US-amerikanischen und japanischen Bankaktien aufzustocken. Gleichzeitig erhöhten wir die Positionen in deutschen und japanischen Aktien, da wir diese beiden Märkte für zunehmend unterbewertet hielten. Diese Positionen entwickelten sich im restlichen Monatsverlauf hervorragend.
- Darüber hinaus schichteten wir einige Short-Positionen in 5-jährigen US-Treasuries in Anleihen mit längerer Laufzeit um. Dadurch wollen wir die Duration reduzieren, da sich die US-Renditekurve seit Jahresbeginn bei sinkenden Renditen verflacht hat. Der Zeitpunkt für die Änderung war ideal, da die Renditen kurz darauf wieder stiegen.
M&G Income Allocation Fund
- Der Fonds verzeichnete im September eine positive Rendite von 0,9%, sodass die Performance im bisherigen Jahresverlauf jetzt 4,5% beträgt. Das verwaltete Vermögen belief sich am Monatsende auf rund 998 Millionen Euro und die potenzielle Bruttorendite für 12 Monate liegt bei rund 3,3%.
- Der jüngste Aufwärtstrend des Euro kehrte sich im Berichtsmonat um. Dadurch stiegen die Renditen zahlreicher Vermögenswerte außerhalb der Eurozone, insbesondere in Großbritannien und den USA.
- Die Aktienallokation leistete den größten Performancebeitrag, wobei sich Engagements in US-amerikanischen, japanischen und kanadischen Banken besonders auszahlten. Auch die Engagements in europäischen Aktien erwiesen sich als vorteilhaft, insbesondere in Deutschland und Spanien. Einige Aktienengagements in Asien belasteten jedoch die Wertentwicklung. Das gilt besonders für Titel aus Taiwan, die unter der verhaltenen Marktreaktion auf das neue iPhone von Apple litten.
- Die Anleihenengagements schlugen insgesamt leicht negativ zu Buche. Die größten Verluste erlitten dabei US-Staatsanleihen, da die Anleger mit einer weiteren Straffung der Geldpolitik rechnen. Wir beobachten derzeit den Renditeanstieg bei US-Treasuries, haben unsere Engagements aber noch nicht erhöht. Europäische Staatsanleihen erlitten ebenfalls Kursverluste, insbesondere italienische Titel. Portugiesische Staatsanleihen legten dagegen zu, da die Ratingagentur S&P das Länderrating für Portugal auf Investment Grade heraufstufte. Die portugiesischen Anleihenrenditen sanken daraufhin auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr.
- Da wir uns nach wie vor auf die Risikoprämie für Aktien stützen, erhöhten wir das Aktienengagement des Fonds durch den Kauf weiterer Aktien japanischer Finanzunternehmen. Finanzaktien hatten im Vormonat Verluste erlitten, die am japanischen Markt besonders hoch ausfielen. Da US-amerikanische Banken im Portfolio bereits stark gewichtet waren, wollten wir das Engagement diversifizieren. Japanische Aktien beurteilen wir generell positiv, da sie gute Renditen bieten und von einer weiteren Konjunkturbelebung profitieren dürften.
- Darüber hinaus passten wir unser Engagement in brasilianischen Staatsanleihen an. Dabei schichteten wir von 2-jährigen in 5-jährige Staatsanleihen um, um von der steileren Renditekurve zu profitieren. Die wirtschaftlichen Fundamentaldaten Brasiliens stellen zwar eine Herausforderung dar, doch das BIP des Landes könnte in diesem Jahr wieder wachsen. Die Leitzinsen werden gesenkt, und brasilianische Anleihen scheinen die bestehenden Risiken ausreichend zu vergüten.